Alpha Wave Movement – The Regions Between
 

Alpha Wave Movement – The Regions Between
Eigenvertrieb alphawav2@earthlink.net (2006)
(8 Stücke, 47:44 Minuten Spielzeit)

Neben der CD „The Mystic & The Machine“ (Rezension siehe hier) erschien im Jahr 2007 ebenfalls die Alpha Wave Movement CD-„The Regions Between“, auf der Gregory Kyryluk, der sich hinter diesem Pseudonym verbirgt, bisher unveröffentlichte Stücke aus der Zeit von 2001 bis 2006 auf CD gepresst hat. Wie auch auf seinen bisherigen CDs findet sich auch auf „The Regions Between“ sehr melodische Elektronikmusik. Acht Kostproben aus sechs Jahren kredenzt er uns, deren Laufzeiten zwischen 4:03 und 9:57 Minuten liegen.

 


Sanfte, sphärische Flächen und Melodielinien (einige Klänge erinnern mich an Vangelis oder an Jonn Serrie) enthält das erste Stück mit dem Titel „From The Ether“. Irgendwie habe ich aber das Gefühl, als wenn der Track mittendrin ausgeblendet wird. Das finde ich sehr schade, denn ich hätte durchaus noch gerne weiter zugehört.

Auch bei „Nucleogenesis“ kommt mir zunächst Vangelis in den Sinn, obwohl die Musik doch anders klingt. Nach gut anderthalb Minuten ertönt dann aber ein Sequenzer und der Track entwickelt sich in eine andere Richtung, eher so wie wir es von Ron Boots kennen. Auch dieses Stück endet nach nicht ganz fünf Minuten, für meinen Geschmack, zu abrupt. Es kommt mir eher wie eine Kostprobe, denn wie ein fertiges Stück vor.

Eine einschmeichelnde Melodie und ein Rhythmusgroove zeigen Gregory beim „Solar Dub“ von seiner lockeren Seite. Sehr eingänglich ist dieses Stück. Weite Flächen, so wie man sie von Jonn Serrie kennt, öffnen das Tor zu „Rubicon“. Dieser sehr schöne, ruhig dahin fließende Track geht direkt unter die Haut. „Desert Light“ ist ein atmosphärisch/spaciger Track mit einigen dahinschwebenden Flächen und einem sanft im Hintergrund flirrenden Sequenzer. Hier spielt Gregory auch mit unterschiedlichen Lautstärken. Melodien sind in diesem Stück aber nicht wirklich zu finden.

Sphärisch wird es auch beim längsten Stück des Albums, „Distant Nebula“. Durch einzelne Tonfolgen hat man am Anfang den Eindruck als würde man durch einen Sternennebel gleiten. Aus dem Off dröhnt dann so langsam ein basslastiger Synthie. Das hat was von einer Weltraumszene. Dann kommt nach etwas mehr als zwei Minuten eine sanfte Keyboardmelodie hinzu, die weitere zwei Minuten den Ton angibt, bevor es dann interessanter wird. Ein Sequenzerrhythmus, der im Hintergrund gemächlich pumpend seine Arbeit verrichtet sowie die Kombination aus Melodielinie und diesen hell klingenden Synthietönen (wie bei einem Windspiel) sowie futuristische Sounds ziehen magische Kreise durch den Raum. Nach mehr als sechs Minuten sorgt dann eine weitere Sequenz, die wieder etwas von einem Ron Boots hat und eine aufkommende Perkussion für weitere Abwechslung. In diesem Stück entdeckt man immer wieder Neues.

Das gut achtminütige „Sun Tempel“ klingt zum Teil etwas hymnisch. Im späteren Verlauf kommen noch durch Schlagzeugrhythmen und E-Gitarrensounds kraftvollere Elemente hinzu, ohne dass der Titel aber seine elektronische Dominanz verliert. Zum Abschluss bietet uns Gregory dann das sanfte, mit Synthiechören, Streichern und zarten Perkussion versehene „Metamorphic Dawn“. Das hat was von einer exotischen Reise durch ferne Länder.

Schön, das Gregory die acht Stücke nicht auf seiner Festplatte verstauben lässt, sondern sie uns zugänglich macht, denn seine Musik ist es Wert gehört zu werden. Wandelte er auf „The Mystic & The Machine“ zwischen den Prog- und Elektronikwelten, so bietet er auf „The Regions Between“ Elektronik pur. Einziges Manko dieser wirklich guten Scheibe ist, dass einige der Stücke klingen, als seien sie nicht ausgespielt worden, was um so mehr irritiert, da die CD mit 47:44 Minuten nicht mal annähernd ausgereizt ist. Für einen ersten Eindruck reicht es aber allemal. Wer die Musik von Alpha Wave Movement noch nicht kennt, der kann sich hier Appetit holen.

Stephan Schelle, Mai 2008

 
   

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