Live Betzdorf 03. + 04.10.2008


    
Der Ansturm auf den Konzertsaal geht los

    

Kurz nach 20:00 Uhr hieß es für die gut 1.000 Besucher, anschnallen zu einem außergewöhnlichen Konzert. Ich trau mich schon gar nicht mehr ein Grobschnitt-Konzert zu kommentieren, da mir das wahrscheinlich keiner glaubt, der nicht dabei war. Aber die acht haben es wieder geschafft zum letzten Konzert in Wuppertal noch mal wieder einen drauf zu setzen. An diesem Abend haben sie so emotional und homogen gespielt, wie ich sie bisher noch nicht erlebt habe. Sie machten das Fantreffen zu einem unvergesslichen Ereignis.

    

    

    

Das fing schon mit den Ansprachen an, die sehr persönlich waren und weit über das hinausgingen, was bisher gesagt wurde. Eine tolle Geste der Band! Aber es sollte nicht bei dieser einen Geste bleiben. Was folgte war ein Programm aus den bekannten Stücken der Tour. Wobei einzelnen Passagen noch mal leicht umarrangiert zu sein schienen. So hörte ich eine Stimme, die sagte „Bisher bin ich bei ’Simple Dimple’ immer Bier holen gegangen, weil ich das Stück nicht mag. Aber dieses Mal war ich richtig angetan von dem Stück“.

    

    

    

Alle hatten einen ganz besonders guten Tag erwischt, denn die Soli waren außergewöhnlich gut und die Stimmung auf der Bühne völlig ausgelassen. Toni hatte wieder ein paar seiner verrückten Sprüche drauf. So sang er während Wille nach seiner „Alten Holzgitarre“ fragte „Lebt denn die alte Holzgitarre noch?“ (zur Melodie vom Holzmichel). Das ist Toni wie er leibt und lebt. Die Akustikversionen von „Silent Movie“ „Raintime“ dem „Medley“ waren herzergreifend gespielt. Bei „Silent Movie“ kamen die „zwei lustigen Männer“, wie Willi sie nannte auf die Bühne (es waren Toni und Rolf), um Willi und Manu mit eine Konfettikanone zu beschießen. Und beim Medley („Mayday“, „Wir wollen leben“, „Morning Song“ und „Waldeslied“) gesellte sich der dreiköpfige Chor, bestehend aus Milla, Manu und Toni zu Nuki ans Mikro, um dem Gesang noch mehr Volumen zu verleihen.

    

    

                   

Der emotionale Höhepunkt kam, als „Rockpommel’s Land“ auf dem Plan stand. Willi widmete das Stück in einer ergreifenden Ansprache dem kürzlich verstorbenen Weggefährten Volker Kahrs. Volker war maßgeblich an „Rockpommel’s Land“ beteiligt. Den Worten folgten „Ernies Reise“, „Anywhere“ und das „Finale“, das in der Form nie gefühlvoller von den acht gespielt wurde. So manches feuchte Auge musste getrocknet werden. Das war für mich und viele andere im Raum ein sehr ergreifender Moment. Ich bin mir sicher, dass Volker im Geiste mitgespielt hat, zumindest war er für viele spürbar unter uns.

    

    

    

„Solar Music“ in der „Sonnentanz“-Version war noch eine Spur besser, als bisher. Nuki legte in dem Stück ein traumhaftes Solo hin, das alle seine bisherigen Soli in den Schatten stellte. Und Milla’s Bass-Töne schnitten sich förmlich durch den Raum. Oben auf der Empore war der Druck seiner Saiten noch am eigenen Brustkorb zu spüren. Demian und Rolf hatten darüber hinaus wieder einen außergewöhnlichen Druck in ihr Schlagzeug/Perkussion- Arrangement gelegt. Aber auch alle anderen Soli waren wieder hervorragend.

    

    

    

Es gab kaum ein Durchatmen, denn nach „Solar Music“ wurde ein Notenhalter auf die Bühne gestellt, das ein Blatt mit Text bereithielt. Das konnte nur bedeuten, dass etwas Neues ins Programm kam. Und so war es dann auch. Die acht hatten für dieses Konzert das neue Stück „Another Journey“ mitgebracht, eine Akustiknummer, die unter die Haut ging und mit Titeln ihrer Songs bzw. Zitaten aus den Stücken versetzt war. Ein tolles Stück, das sie zu Ehren der Fans komponiert hatten.

    

     

    

Es folgten die üblichen Zugaben (bei "Space Rider" hüpften Toni und Nuki wie quer über die Bühne und Nuki und Manu versuchten sich, während sie Gitarre spielten, gegenseitig im Hochsprung zu überbieten) und dann war kurz vor Mitternacht das längste Konzert im Rahmen der Next Party-Tour zu Ende. Zurück blieben, wie immer, glückliche Gesichter. Nachdem die Groben sich etwas erholt hatten, kamen alle noch mal in den Zuschauerraum und nahmen sich viel Zeit für Autogramme und Gespräche. Das dauerte bis früh in den Morgen.

     

     

    

Für mich persönlich war Betzdorf 2008 die Krönung der Tour und der bisherigen Treffen. Ein Wochenende voller Emotionen, von dem ich noch lange zehren werde.

     

    

    

    

    

    

    

              

    

     

    

    

Nach der Show

    

                        

    

    

Stephan Schelle, 05.10.2008

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