Zill - Wundland

Zill - Wundland
Fastball / Sony Music (2011)
(11 Stücke, 38:13 Minuten Spielzeit)

Da ist etwas, das gefunden werden will. Zill treibt die Suche nach der Erlösung hinter der Melancholie, nach der Schönheit unter dem Schmerz. Er ist ein Stimmungsfänger, der dem richtigen Klang hartnäckig auf der Spur bleibt, bis er ihn greifen kann. Das Ergebnis sind dichte Songs, die das Sehnen der großen Synthesizerbands mit der Schwerkraft des Rock’n’Roll erden. Soweit der Pressetext zum ersten Album von Zill.


Zill, das sind der Namensgeber Christoph Zill (Gesang, Chöre, Gitarre), Hilton Theissen (Sounds, Synthesizer, Gitarre, Bass), Tilmann Schön (Gitarren), Tim Rilke (Bass), Daniel Hermann (Schlagzeug) und Mac Barisch (Gitarre). Musikalisch fügt das Deutschrockprojekt verschiedene musikalische Stile zusammen. Wave, Synthpop, Rock und Gothic finden sich an vielen Stellen in dieser Produktion wieder.

Gleich der Opener „Drin“ mit seinem druckvollen Rhythmus und seinen Synths sorgt durch seine eingängige Melodie für Ohrwurmqualität. Alternative-Gitarrenrock bietet das Stück „Madeleine“. Das Christoph Zill seine Wurzeln auch im 80’er-Jahre Wave hat, das zeigt sich in Stücken wie „Wer war hier?“, der auch eine Spur NDW in sich vereint. Dazu wollen die recht anspruchsvollen Texte nicht wirklich passen. Eine Ballade, die zunächst nur mit Piano unterlegt ist, ist mit „Sterne sterben sehen“ auf dem Album enthalten.

Ein weiterer Ohrwurm ist „Marios Lauf“, das klanglich ein wenig aus dem Rahmen fällt. Es folgt der Gothic-Rocker „Was brennt“. Den Abschluss bildet die Electro-Popnummer „Disco in Moskau“, die wie Achim Reichel auf Electro/Wave klingt. Als Bonus gibt es dann noch ein Video zum Song „Madeleine“, das auf jedem herkömmlichen Windows-PC abgespielt werden kann.

„Wundland“ ist ein gutes Debütalbum, das sehr gefällig daher kommt. Aus diesem Grund wird es die Gemüter scheiden, denn für die einen ist es gefälliger und schöner Deutschrock mit Gothic- und Popeinflüssen, für die anderen zu seichte Kost. Mir geht das Album aber gut ins Ohr.

Stephan Schelle, Mai 2011

   

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