Young Fast
Running Man – Off To The Moon Young Fast Running Man ist das musikalische Projekt des aus Landshut stammenden Singer/Songwriters Fabian Hertrich. Mit Unterstützung seiner Band veröffentlicht er am 07.07.2022 – nach dem selbstbetitelten Debüt sowie „Young Bird“ - sein bisher drittes Album mit dem Titel „Off To The Moon“. |
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Bei
Young Fast Running Man deutet sich der Ursprung des Projekts bereits im
Bandnamen an: Immer wieder kehrte der junge, rastlose Naturschützer und
Singer/Songwriter Fabian Hertrich aus Niederbayern von der Arbeit, von
Ausflügen und Wanderungen mit Liedern im Kopf zurück. Ursprünglich
waren die nachdenklichen Songs, die er mittels seiner Akustikgitarre
ausarbeitete, ganz persönlich nur für vertraute Ohren gedacht. Nach
und nach begannen seine Folk- und Bluesnummern jedoch, ein wahrhaftes
Eigenleben zu entwickeln, wuchsen um Sounds und Einflüsse und drängen
nun in die Welt hinaus. Dafür hat sich der Young Fast Running Man
mittlerweile Verstärkung von Gabriel Hertrich (E-Gitarre,
Streichinstrumente, Klavier), Michael „Air” Hofmann (u.a. RADIO HAZE;
Schlagzeug und Percussion, Backup Vocals, Tuba) und Michael Karl (Bass)
oder Claus Bächer (als Gast an Orgel, Rhodes, Posaune und Horn) geholt,
die das introspektiv-akustische Fernweh in Hertrichs narrativen Liedern
mit ihrer stilistischen Farbpalette vollenden. Was dabei entsteht, ist
eine ganz eigene, klangfrische Interpretation von Americana und
klassischem Indie-Folk-Bluesrock, die manchmal auf subtile Weise dosierte
Stoner-Momente entfalten darf. Mit
„Off To The Moon” liefert das Gespann nun sein drittes Werk, das mit
seinen lunaren Motiven ein perfektes Spannungsfeld zwischen
Anziehungskraft und Ferne aufbaut. Überhaupt zieht sich Hertrichs
ureigene Naturmetaphorik durch alle Songs, in denen er Versatzstücke wie
Böen, Gischt und Felsen mit den Farben des Herbstlaubs zu emotionalen
Schaubildern flicht. Gemeinsam mit seiner Band zollt er dabei sowohl
musikalischen Urvätern wie Neil Young, Nick Drake, Bob Dylan oder den
Kinks Tribut, aber auch Elemente einschlägiger Klangschmiede der Neuzeit
wie I Am Kloot, Black Rebel Motorcycle Club und nicht zuletzt Eddie Vedder
und Calexico konstellieren sich auf der zehn Songs starken Scheibe auf
einem Orbit jenseits genrespezifischer Pole. Zehn
Songs mit Laufzeiten von 2:35 bis 4:55 Minuten Spielzeit finden sich auf
dem Album, das mit dem 4:48minütigen „Like Stones In The Sea“
beginnt. Gitarre und Perkussion eröffnen das Stück, das nach wenigen
Momenten mit Schlagzeug rockiger wird. Fabians Stimme wirkt dabei sehr
amerikanisch und kommt glasklar rüber. Musikalisch verbinden Fabian und
Band Singer/Songwriter mit Rock- und Pop-Elementen, die schon in diesem
ersten Stück sofort ins Ohr gehen. Auch lässt sich die Band Zeit einige
Soli einzubauen. Zum einen kommt das ein wenig Retro rüber, ist aber im
Hier und Jetzt verortet. Westernmäßig
bzw. Wüstenrockartig kommt dann das 4:34minütige „Hail To Today“ rüber.
Hier variiert Fabian seine Stimme, die jetzt viel dunkler klingt. Von
einer sanften Seite zeigt sich dann das 4:20minütige „In My Dreams“,
das traumhaft dahinzieht und die Singer/Songwriter-Stilistik in den
Vordergrund hebt. Auch leichte beatleske Sounds weben Young Fast Running
Man in dieses Stück. Die
Akustikgitarre ist Hauptbestandteil des Songs „Colors Of The Blind“.
Im weiteren Verlauf ergänzt Fabian dann den Song durch einige Bläsersounds,
die perfekt ins Bild passen. Das folgende „Second Of Sensation“
beginnt zunächst nur mit Akustikgitarre, erweitert sich dann aber nach
einigen Momenten durch Einsatz weiterer Instrumente. Ein wenig erinnert
mich das phasenweise an Al Stewart & Co. Weiter
geht es dann mal rockig wie im vierminütigen Instrumental „Shadow Of
The Past“, dann wieder atmosphärisch wie in „Ideal World“ oder
Singer/Songwriterartig wie in „Augusten Street“. Das Album endet dann
mit dem Titelstück „Off To The Moon“. Die
bayrische Band Young Fast Running Man mischen auf ihrem dritten Album
„Off To The Moon“ Singer/Songwriter mit Rock und Pop. Neben
Retrosounds ist die Band aber im Hier und Jetzt verortet, so dass man
schnell warm wird mit den Songs, die sehr melodisch rüberkommen. Stephan Schelle, Juli 2022 |
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