Yomano feat. Kayoo - Secrets Of Didgeridoo
Eigenvertrieb (1998)

Die CD des Keyboarders Volker Kahrs, der als "Mist" lange Jahre bei der deutschen Bandlegende Grobschnitt unter Vertrag stand, kann aufgrund der - wie ja schon der Titel ausdrückt - sehr dominanten Didgeridoosounds nur denen empfohlen werden, die keine Abneigung gegen das Instrument hegen. Die DoppelCD ist zum Preis einer normalen CD (also ca. DM 30,00) zuhaben, was sehr human ist.

CD 1 ist untertitelt mit Trance, Tanz, Bewegung und Temperament. So sind die einzelnen Stücke auch sehr rhythmisch, wobei der Rhythmus vom Didgeridoospiel KAYOO's bestimmt wird. Im Gegensatz zu dem Projekt Deep Talk, hält sich Volker alias YOMANO mit seinen Instrumenten mehr im Hintergrund. Er hat bei den Stücken der ersten CD die Keyboards, die Rhythmusprogrammierung und nahezu alle Instrumente außer den Didgeridoos gespielt. Eine echte Melodielinie kommt aufgrund der bereits dominanten Didgies nur selten auf.

 
 


CD 2 (Meditation, Licht, Klarheit) ist entsprechend ihrem Untertitel dann auch sehr ruhig und meditativ. Genau wie CD 1 ist auch hier das Didgeridoo das vorherrschende Instrument. Meist ist nur ein langsam pulsierender, wellenförmiger Didgeridoosound zu hören (z. B. "Orbit"). Im Stück "Gates Of Heaven" kommen dann auch - allerdings wieder mehr im Hintergrund - Synthieflächen mit hinzu und bilden den Hauch einer Melodielinie. Volker hat sich auf der zweiten CD noch mehr zurückgenommen. In den meisten Titeln sind fast ausschließlich die Didgies zu hören.

Es ist schon erstaunlich, wie KAYOO das Instrument (Didgeridoo) beherrscht. Für den Laien - wie ich einer bin - ist es kaum zu glauben, daß über einen so langen Zeitraum ein ununterbrochener Klang aus den Didgies herausgeholt werden kann. Das Booklet beschreibt dann auch in kurzen Worten mit welcher Atemtechnik dies durch jahrelange Übung erreicht werden kann. Die CD ist wie ein Trip in das tiefste Australien. Vor dem geistigen Auge breiten sich die weiten Australiens und Bilder des "Ayers Rock" sowie der australischen Ureinwohner, der Aborigines, aus, daher paßt meines Erachtens auch das Coverbild genau zur Musik.

Obwohl die Stücke zum Teil doch sehr monoton wirken, breiten sie doch eine gewisse Wärme und Faszination aus, die ich nicht näher beschreiben kann.

Stephan Schelle, 1998

 
   

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