Wrecking Company – Mondial House

Wrecking Company – Mondial House
Mig / made in germany music (2013)
(9 Stücke, 55:46 Minuten Spielzeit)

Der Pressetext des Labels verkündet großmundig: Hört ihr die Sirenen heulen? - Norman Guy und die „Wrecking Company“ kommen! Zieht euch warm an, wenn diese Vorschlaghammer schwingenden Bluesrock-Besessenen die Sau rauslassen. Ein Ereignis wie ein Erdbeben. Diese Jungs fressen Beton und trinken Benzin - bleihaltig! „Wrecking Company“ mit Gitarrist und Sänger Norman Guy ist die ultimative Bluesrock-Erfahrung.


Gespannt schmeiße ich den Silberling mit dem Titel „Mondial House“ in den Player und warte, was da so kommt. Die CD beginnt mit „Evil Machine“ das bereits im Vorfeld als Single veröffentlicht wurde. Und in der Tat geht der Song, den die aus deutschen Landen kommende Band auf den Hörer loslässt, ordentlich los. Norman Guy (Gitarre, Sitar, Gesang), Mark Borek (Bass) und Daniel Guthausen (Schlagzeug) gehen in der klassischen Dreierbesetzung zu Werke und können durch kraftvollen Bluesrock, in dem Einflüsse von Rory Gallagher, Jimi Hendrix, AC/DC, Deep Purple und anderen auszumachen sind, überzeugen.

Der sechsminütige Opener geht schon mal ganz gut ab und verspricht auch live ein echter Knaller zu sein. Das folgende Titelstück beginnt mit Geräuschen von der Straße, so als ob man eine Baustelle mit Presslufthammer aufgenommen hätte. Nach wenigen Momenten starten die Jungs dann wieder ihren kraftvollen Bluesrock, in den sie auch so manches Solo einstreuen. Das kommt richtig gut rüber.

Im Stück „The Dead Man’s Hand“ überzeugen Gitarrenarbeit und Schlagzeugrhythmus. Das Riffing in „„When The Heat Cools Off“ erinnert mich streckenweise wieder an die australische Rockband AC/DC, ohne das diese aber kopiert werden. Und in „Moonchild“ gehen die Gitarren so richtig mit Norman durch. Hier kommen dann auch Erinnerungen an Rory Gallagher & Co. durch. In „Spellbound Blues“ mit seinen sieben Minuten bleibt dann der Band auch wieder reichlich Gelegenheit für herrliche Soli. Und mit „The Sinner“ haben sie dann auch noch einen Slowblues im Programm.

Ich bin nun mal kein Freund von „Hidden Tracks“ und das wird auch bei Wrecking Company nicht anders werden. Das letzte Stück „Ladylove“ ist mit 3:26 Minuten Spielzeit im Booklet angegeben, während der Player eine Laufzeit von 12:03 Minuten anzeigt. Nach 3:26 Minuten setzt dann auch Stille ein, die erst ab Minute 9:25 unterbrochen wird. Was um alles in der Welt soll eine Pause von sechs Minuten, frage ich mich. Danach gibt es einen klassisch angehauchten Part, bestehend aus Akustikgitarre. Das ist alles ganz nett, hätte man sich aber sparen können.

Die CD, die im Digipack daherkommt, ist mit einem sehr schön gemachten 32seitigen Booklet ausgestattet, in dem sich neben allen Texten sehr ansprechende Fotos befinden.

Auch wenn das Label die Band recht vollmundig ankündigt, so ist doch nicht von der Hand zu weisen, dass mit Wrecking Company eine klasse Bluesrockband auf der Bühne erschienen ist, die durch sehr melodische Songs und druckvolle Rhythmen zu überzeugen weiß. Mit „Mondial House“ haben sie eine wirklich beeindruckende Visitenkarte abgegeben, die Appetit auf eine Liveumsetzung macht. Ein klasse neue Band mit einem überzeugenden Debüt.

Stephan Schelle, August 2013

   

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