White Willow - Signal To Noise
 

White Willow – Signal To Noise
Laser's Edge (2006)
(9 Stücke,  51:33 Minuten Spielzeit)

Das aktuelle Album von White Willow heißt „Signal To Noise“. Für mich war es die erste Begegnung mit der norwegischen Rock-Band. Es ist aber bereits ihr fünftes Werk Ihr Debüt-Album „Ignis Fatuus“ ist schon 1995 erschienen. Alle 5 Alben sind unter dem Label „The Laser's Edge“ veröffentlicht worden. „The Laser's Edge“ gehört zur „The Laser' Edge Group“ und ist der Spezialist für progressive Rockmusik, vornehmlich aus den skandinavischen Ländern.

Das vorliegende Album ist in Dänemark in den Jailhouse Studios aufgenommen und von Tommy Hansen produziert worden, welcher auch schon bei Alben der Metal-Band „Helloween“ Hand angelegt hat.


Wie häufig bei progressiver Rockmusik ist das eingesetzte Instrumentarium reichhaltig. Ein großes Arsenal an Tasteninstrumenten und diverse Gitarren werden aufgeboten. Auch Flötentöne fehlen nicht. Das aktuelle Line-Up der Gruppe lautet: Trude Eidtang (Gesang), Lars Fredrik Frøislie (Keyboards), Jacob Holm-Lupo (Gitarren), Ketil Vestrum Einarsen (Holzblasinstrumente), Marthe Berger Walthinsen (Bass, Gitarre) und Aage Moltke Schou (Schlagzeug, Percussion).

Aufmerksam wurde ich durch das Stück mit dem Namen „Splinters“. Es beginnt mit einer eingängigen, großartigen Melodie, die sich sofort im Gedächtnis festsetzt und von dort so schnell auch nicht mehr zu entfernen ist. Metal-Gitarren-Riffs bilden einen herrlichen Kontrast zur folkigen, glockenhellen Stimme von Trude Eidtang. Schwelgerische, melodische Parts treffen auf solche, wo ein bulliger Rhythmus dominiert. Der Song ist klar strukturiert und transparent aufgebaut, sodass er beim Hören runtergeht wie Öl. Song ist vielleicht nicht der richtige Ausdruck, da ich damit üblicherweise ein kurzes Stück von 4 Minuten verbinde. „Splinters“ ist mit etwa 9:30 Minuten aber eher von epischer Breite.

„Splinters“ nimmt innerhalb des Albums eine Sonderstellung ein. Während dieses Stück trotz seiner Länge Ohrwurm-Charakter besitzt, kommen die anderen doch bisweilen vertrackt und getragener daher. Getragen nicht im Sinne von schlapp oder langweilig, sondern spannend, wechselnd zwischen verträumter und düsterer Stimmung. Auffällig ist, dass auch bei ruhigen Passagen ein wuchtiges Schlagzeug zu hören ist. Das wird nicht jedem zusagen, stört es doch den unbeschwerten Eindruck eines Stückes, sollte dieser prinzipiell einmal vorherrschen.

Um sich einen repräsentativen Eindruck von diesem Album zu verschaffen empfehle ich als Anspieltipp „The Lingering“. Mir persönlich hat die Platte auf jeden Fall so gut gefallen, dass ich mir noch die ein oder andere Scheibe von „White Willow“ gönnen werde.

Holger Fischer, Juli 2007

   

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