Wasted Shells – The Collector

Wasted Shells – The Collector
Sonic Revolution / Soulfood (2014)
(9 Stücke, 44:14 Minuten Spielzeit)

Schnell, hart und launisch; Wasted Shells - inspiriert durch Bands wie Metallica, Machine Head und Pantera – machen ihr eigenes Ding. „Wir schreiben einfach gerne über die dunklen, schwermütigen Dinge“, so Sänger Ola Svensson. „Wir versuchen nicht, das Bild von einer perfekten Welt darzustellen, in der alle lachen und glückliche Gesichter zeigen. Das, worüber wir schreiben, stellt die Wirklichkeit dar und dadurch etwas, womit sich die meisten Leute identifizieren können.“


Schon im Jahr 2006 feierte die Band – trotz fehlender Veröffentlichung – einige Erfolge im Süden Schwedens. Vier Jahre später, im Jahr 2010, reformierte sich die Band, die bis heute in dieser Formation spielt und brachte 2011 ihr Debütalbum „The Debt“ heraus. Gleich das zweite Album „The Collector“, das bereits Ende 2012 eingespielt und in 2013 erschienen und ab 04.04.2014 weltweit erhältlich ist, erhielt vom größten schwedischen Rock Magazin „Sweden Rock Magazine“ die Attribute „bahnbrechend“ und „innovativ“.

Neben Sänger Ola Svensson gehören zum aktuellen LineUp: Marcus Skantz (Gitarre), Johan Svensson (Gitarre), Tobias Ohlsson (Bass), Jonathan Sennö (Schlagzeug) und Kristoffer Ling (Synthesizer).

Harte Metalklänge mit Screaming (geschrieenem Gesang) sind die Markenzeichen der Band. Und doch sind die Songs melodisch und bieten genug Substanz. Das wird schon beim eröffnenden „Machine“ deutlich. Und diesen Stil halten Wasted Shells auch kontinuierlich auf dem Album aufrecht. Lediglich die Keyboards bieten an der ein oder anderen Stelle einen Kontrapunkt, der den Sound etwas weicher ausschmückt und ihm damit neue Facetten verleiht.

Das fast schon hymnische und recht sanfte „The Atheist“ sticht zunächst so ein bisschen aus dem Album hervor. Hier kommen anfangs auch Progressive/Metal-Elemente ins Spiel, die aber im weiteren Verlauf wieder nieder gemacht werden und der Scream-Gesang sowie eine härtere Gangart, die auch an Bands der Marke Metallica erinnert, dann wieder die Oberhand gewinnen. Gerade der Anfang ist es aber, der mich überzeugt. In dunkel-melancholischen Songs wie „Man O’Mankind“ überzeugt die Band dann durch klasse Riffs und Melodien.

Atmosphärisch und erneut untypisch für das Album zeigt sich dann „The Fall“, das sehr intensiv rüberkommt. Hier nimmt sich Sänger Ola Svensson dann auch etwas zurück.

„The Collector“ von der schwedischen Band Wasted Shells ist ein melodisches Metalalbum, bei dem mir persönlich aber der geschrieene Gesang über die komplette Laufzeit doch zu anstrengend ist. Wer auf melodischen, druckvollen Metal mit Screams steht, der sollte sich hier einhören.

Stephan Schelle, März 2014

   

CD-Kritiken-Menue