Waldgeist-Kartell
- Idiot im Wunderland Waldgeist-Kartell nennt sich eine Hamburger Band, die sich bereits im Jahr 2016 gegründet hat. Das Waldgeist-Kartell besteht, laut Homepage der Band, derzeit aus Micha (Leadsänger, Gitarrist, Ukulelenarsch und manchmal Basser), Daniel (Leadgitarrist), Bene (Basser und Sänger, manchmal Gitarrist), Coco (Schlagzeuger und Sänger) und Benno (Texter, Organisator und Rapper). Sie selbst bezeichnen ihren Stil als eine Mischung aus Balladen mit Screamo, Reggea mit Pop-Punk, Gipsy-Jazz mit Breakdowns und Hip-Hop mit Latinjazz. |
||||
Der
Pressetext gibt zum Album folgende Info: Ein rosa Kaninchen reicht uns
die Hand und nimmt uns mit in eine wundersame Welt. Auf unserer Reise
begegnen uns allerlei Unwägbarkeiten und Unzulänglichkeiten, seien es
politisch Verwirrte, Süchte oder die Depression. Das Konzeptalbum
„Idiot im Wunderland“ konfrontiert uns mit Wut und Trauer, ermutigt
sich dieser zu stellen und dadurch einen Ausweg zu beschreiten. Zwölf
Songs unterschiedlicher Coloeur, die keine Angst vor Genregrenzen
aufweisen, ohne dabei den folkig-punkigen Waldgeist-Charakter zu
verleugnen. Und so begleitet
uns auch einer der Musiker im Booklet im Hasenkostüm. Ein
Dutzend eigener Songs befinden sich auf dem Album, bei dem sich die Band
bei vier Stücken Unterstützung geholt hat bzw. eine Kollaboration mit
„Arm & Dämlich“, „Metaltute“, „In Scherben“ und
„alena“ eingegangen ist. Die
Band zum Album: „Idiot im Wunderland“ ist eine schonungslose
(Selbst)Betrachtung, eine intensive Reise, eine Wiedergeburt anarchischen
Charakters. Folgen wir dem Kaninchen und sehen, was mit uns passiert!
„‚Idiot im Wunderland’ hat uns verändert. 1,5 Jahre haben wir
intensiv an diesem Album gearbeitet und keinen Stein auf dem anderen
gelassen. Angefangen hat alles Ende 2019 mit einem fast kompletten Wechsel
der Bandmitglieder und der Hinzunahme von Schlagzeug und Bass. Am Ende
stehen unser Verschmelzen zu einer echten Einheit, gebrochene Herzen, neue
Jobs, Umzüge, alte und neue Krisen und ein musikalisches Manifest dessen,
woran wir glauben: Freiheit, Liebe, Anarchie und Kunst!“ Das
Einzige, worauf sich die Band festgelegt hat, ist das sie akustisch sind,
also ohne elektrische Gitarren musizieren. Aktuell benutzen die fünf
Bandmitglieder, Bass, zwei Akustikgitarren, Cocktailschlagzeug und bis
zu fünfstimmigen Gesang. Dieser
Gesang kommt dann auch gleich im Opener „Idiot im Wunderland“ zum
Tragen, bei dem die Band sich mit ihrem mehrstimmigen anhört wie Die
Prinzen. Nach dem Acapella-Beginn kommen dann die akustischen Instrumente
hinzu. Ein klasse Song. Bei
dem Song „Die letzten Assis“ werden sie dann von Arm und Dämlich
unterstützt. Dabei handelt es sich um einen knackigen Song, der eine
Menge Punkappeal besitzt und durch Bläsersätze eine besondere Note
bekommt. Teilweise geht das in Richtung von Bands wie Die Toten Hosen. Metaltute
unterstützt das Waldgeist-Kartell dann im Song „Kulturrevolution“,
der einen Stilmix von Reggea, Jazz (durch die Klarinette),
Singer/Songwriter und einer Portion Punk darstellt. Akustischer Rock
verspricht dann „Kulturkritik“ mit In Scherben. In dem Song gehen sie
mit den Rechten ins Gericht und bekennen deutlich Kante zur aktuellen
Lage. Dort heißt es unter anderem „Wo Unrecht zu Recht wird, wird
Widerstand Pflicht. Wir spucken nicht auf Rechts, wir spucken Rechten ins
Gesicht“ und prangern darüber hinaus die Doppelmoral des Staates
an. „Verkünder
vom Untergang“ feat. Alena ist ein eingängiger Rocksong, der als
Kontrast zur Musik die Situation unseres Planeten beschreibt, auf dem es
nicht nur 5 vor 12 ist, sondern schon den Anfang von dem Untergang der
Welt darstellt. Das ist zwar drastisch, aber die Lage ist in der Tat recht
ernst. Atmosphärisch
im Singer/Songwriter-Stil beginnt dann „Kreislauf der Verwertung“ und
wandelt sich zu einem eingängigen Popsong. Ein leicht jazzig angehauchter
0:53sekündiger „Interlude“ sorgt für einen kurzen instrumentalen
Break. Danach geht es mit dem rhythmischen Rockabilly in „Inside Out“
weiter. So ein bisschen nach Thomas D. von den Fanta Vier klingt der
Gesang zeitweise im Stück „Schattenkind“. Fast schon proggig mit Hip
Hop kommt dann „Krieger“ daher. Und nach dem gesprochenen „Epilog“
endet das Album dann mit dem Bonustrack „Aber“, der live im Studio
eingespielt wurde. „Idiot
im Wunderland“ ist ein sehr abwechslungsreiches und gut gemachtes
Deutschrockalbum bei dem das Waldgeist-Kartell einen bunten musikalischen
Mix bietet, der Spaß macht. Stephan Schelle, März 2022 |
||||