VOYAGER
X - Magic VOYAGER X (ursprünglich VOYAGER, aber aufgrund anderer Bands, die den Namen inzwischen nutzten, wurde der Bandname in VOYAGER-X umbenannt.) ist eine deutsche Rockband, deren Ursprünge bis in die 80’er Jahre zurückreicht. Manchmal schreibt das Rad der Zeit seine eigene Geschichte und so erscheint am 22.03.2024 das Album „Magic” der deutschen Band Voyager X gut 27 Jahre nach dem ursprünglichen Veröffentlichungstermin. |
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Eigentlich hätte das
Album „Magic“ bereits 1997 erscheinen sollen, doch kurz nach den
Aufnahmen der Songs im Zirndorfer Deckelmann Studio, entschieden die
Musiker aufgrund ihrer damaligen Lebensumstände, die sie rund um den
Globus verteilte, ihre Band, die damals noch VOYAGER hieß, auf Eis zu
legen. Aus diesem Dornröschenschlaf erwachte die Gruppe dann erst,
nachdem sich die Originalbesetzung bestehend aus Sänger Mario Gansen,
Gitarrist Stephan Baumgärtner, Bassist Jörg Schreiber, Keyboarder
Christian Mordek und Schlagzeuger Peter Webert während einer
Veranstaltung im Jahr 2019 traf und dabei die Idee zündete, das
fortzusetzen, was 22 Jahre zuvor nach einer aufregenden Dekade intensiv
gelebten Rock ‘n’ Roll Lifestyle so abrupt endete. In den Lyrics, die aus
der Feder von Sänger Mario Gansen (ex-Grim Reaper, ex-Dynasty) stammen,
werden politische wie auch immer noch aktuelle Ereignisse verarbeitet. Die
Musiker verstehen sich als Entertainer mit einem gewissen Anspruch, die
ihr Publikum mit ihrem abwechslungsreichen Programm auf eine Reise durch
ihre eigene Rockgeschichte mitnehmen. Daher dürfen sich Freunde großartiger
melodischer Rockklänge, im Stil von Queensrÿche, Fates Warning oder
Savatage jetzt auf die Veröffentlichung des außergewöhnlichen Albums
„Magic“ freuen, das zudem von Romin Katzer remastered wurde. Das Album enthält neun
Songs mit Laufzeiten von 3:57 bis sechs Minuten Spielzeit. Es beginnt mit
dem 4:42minütigen Song „Janus Face”. Der Song bietet kraftvolle
Gitarren, druckvolles Schlagwerk und sehr gut unterstützende Keyboards. Der
Song beschreibt, wie sich Träume in Albträume verwandeln und grausame
Bilder sich auch tagsüber manifestieren, das Leben umkrempeln und sich
voller Verzweiflung der Kontrollverlust nähert. Diese herausfordernde
Thematik verpacken VOYAGER-X in ein episches Soundgewand und der
amerikanische Videograf Wayne Joyner (u. a. Dream Theater, Devin Townsend,
Alter Bridge) hat hierzu ein spektakuläres Lyric-Video produziert, das
die Stimmung des Songs perfekt inszeniert. Zwar hört man dem Song -
wie auch den restlichen Stücken - an, dass er den Spirit der 80’ und
90’er atmet, aber der Sound ist immer noch fesselnd und macht Spaß,
obwohl VOYAGER X das Rad nicht neu erfinden. Als nächster Song folgt
die zweite Single „Hypnotize You“, der gerne als Opener auf den
Konzerten gespielt wird. Eingebettet in den täglichen Strom des
Medienoverkills ist Brot und Spiele für das Volk ein bewährtes Mittel,
um von den echten Problemen wie Kriegen, Umweltzerstörung usw.
abzulenken. Etwas
getragener zeigt sich dieses 4:38minütige Stück. Hier vermischt die Band
Melodic Rock mit Hardrock und würzt das Ganze mit einer Prise Prog. Das
wirkt auf eine gewisse Weise etwas Retro, hat aber Flair. Musikalisch schlägt das
das 4:30minütige Titelstück in die gleiche Kerbe. Danach wird es mit dem
sechsminütigen „You Crossed My Way” balladesk. Hier kommt dann gar
eine Spur Neoprog auf, der streckenweise an Marillion erinnert. Sehr schön
ist hier auch der Instrumentalteil, in dem eine Akustikgitarre zum Einsatz
kommt und streckenweise mit Pianoklängen eine Liaison eingeht. Nach dem Melodicrocker
„I Recognize You” kommt dann mit dem 5:25minütigen „Don’t Lose
The Path” wieder Neo-Progrock ins Spiel und wird mit AOR gemischt. Ein
klasse Song. Die dritte Single
„Walk On The Dead Line“ ist inspiriert von einer beträchtlichen
Anzahl unschuldiger Menschen, die durch die Todesstrafe hingerichtet
wurden, und handelt von der Vorstellung, eines Mordes beschuldigt und
verurteilt zu werden, den man nicht begangen hat. Man verbringt Jahre
unter unmenschlichen Bedingungen im Todestrakt, in der Hoffnung auf ein
Wunder, und am Ende stellt sich heraus, dass man tatsächlich unschuldig
war. Mit
dem Song „Crime Of The Century” – nicht zu verwechseln mit dem
Supertramp-Stück – endet dann das Album. Es ist ein Glück, das
sich die Band doch noch dazu durchgerungen hat das Album „Magic”, das
ursprünglich schon 1997 erscheinen sollte, noch herauszubringen. Zwar
sind die Sounds in einer Mischung aus Progressive Rock, Melodic Rock und
Hardrock an die 80’er/90’er angelehnt, doch macht diese Mischung immer
noch Spaß. Die Band hat dabei vor allem auf eingängige Melodien gesetzt. Stephan Schelle, März 2024 |
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