Voyager - V
IAV Records / MBM (2014)

(13 Stücke, 54:48 Minuten Spielzeit)

Voyager stammen aus Australien und legen mit dem schlicht betitelten „V“ ihr mittlerweile fünftes Album vor. Die Band besteht derzeit aus den Musikern Danny Estrin (Gesang, Keyboards), Alex Canion (Bass), Scott Kay (Gitarre), Simone Dow (Gitarre) und Ashley Doodkorte (Schlagzeug). Musikalisch verbinden die Musiker Progressive-Metal mit poppigen Melodien. Wer nun glaubt, das kann nicht funktionieren, der ist auf dem Holzweg, denn diese Kombination ist sehr erfrischend und eingängig.


Nicht nur der Gesang lässt mehr an Popmusik als an Metal denken und auch die Keyboardsounds und -harmonien wirken sehr sacht und eingängig. Doch diese „heile Welt“ durchbrechen Voyager ein ums andere Mal mit einem harten Brett an Gitarrenriffs und Schlagzeuggewittern. Schon der Opener „Hyperventilating“ zeigt, in welche Richtung die Musik auf dem Album geht. Das ist eingängig und lädt darüber hinaus zum Headbangen ein.

Sanfte Streichersounds eröffnen dann den zweiten Song „Breaking Down“, der aber schnell durch die Metalriffs ins rechte Licht gerückt wird. Auch wenn der Refrain recht eingängig ist, das Stück ist doch klar im Progmetal angesiedelt.

Das rein elektronische - knapp einminütige - Zwischenspiel „Fortune Favors The Blind“ sticht ein bisschen aus dem Album heraus und dient eigentlich nur als Vorspiel für das nahtlos anschließende „You, The Shallow“, das mit brettharten Riffs aufwartet. Dieser Song ist einer der härtesten des Albums und zeigt wenig Popappeal. Nach diesem Brett geht das folgende „Embrace The Limitless“ dann - mit seinen verspielten Keyboardlinien und dam sanften Gesang - mehr in die Poprichtung. „Orpheus“ klingt dann so als würden Bands wie Depeche Mode, a-ha oder Camouflage sich im Metal versuchen. Da wird dann an der ein oder anderen Stelle auch schon mal Growlgesang geboten.

„V“ ist ein außergewöhnliches Album, das Pop mit Prog-Metal verbindet. Diese ungewöhnliche Mixtur funktioniert bestens. Ein klasse Album das die Grenzen der Genres sprengt.

Stephan Schelle, September 2014

   

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