Voodoo Boogie – This Ol’ Storm

Voodoo Boogie – This Ol’ Storm
REMusic Records / Rough Trade (2011)
(11 Stücke, 45:42 Minuten Spielzeit)

Voodoo Boogie ist eine vierköpfige Combo aus dem belgischen Limburg, die sich der Tradition der Endsechziger bzw. frühen Siebziger Jahre verschrieben hat. Jan Jaspers (Gesang, Gitarre), Wouter Haest (Keyboards, Bass-Klarinette, Backgroundgesang), Rob Vanspauwen (Bass, Gitarre, Backgroundgesang) und Gert Servaes (Schlagzeug, Perkussion) bieten eine Mixtur aus Blues orientiertem Rock, vermengt mit Garage- und Psychedelic-Rock. Und das Ergebnis kann sich wahrlich hören lassen.


Nachdem die Band bereits im Jahr 2006 ihre Debüt-EP veröffentlichte, folgte im Jahr 2008 ihr erster Longplayer. Mit „This Ol’ Storm“ veröffentlicht der belgische Vierer Anfang Mai 2011 ihr zweites Album. Elf Stücke mit dem Spirit der 60s / 70s sind auf dem Album enthalten und klingen so frisch, als läge das Blues-/Psychedelic-Zeitalter erst wenige Tage zurück.

Ein treibender Rhythmus (Schlagzeug und Gitarre) sowie ein an die 70s erinnernder Gesang bestimmt den ersten Track „Got To Get Out“, der Ohrwurmqualitäten aufweist. Darauf folgt das sechsminütige Instrumental „Alhambra“, das mich an Bands wie The Doors erinnert. Jan hebt seine Stimme in „Sign My Guitar“ merklich an, was dem Boogie / Blues orientierten Stück eine neue Note verleiht. Sehr schön sticht in diesem Song der Orgelsound hervor.

„Summer Callin’“ ist ein erdiger Bluesrock mit Boogie-Klavierparts. In der Bluesnummer (sehr schöner Dialog aus Piano und E-Gitarre) nimmt Gastmusiker Geert Op’T Eynde das Mikro in die Hand. Sein bluesiges Organ passt sehr gut zu dem Song. Beim späteren „Leave Me Be“ ist er noch mal zu hören. Der Song klingt wie aus den 60s direkt ins neue Jahrtausend transformiert. Der Rhythmus ist eingängig und packend zugleich. Sehr schöner Song. In den Instrumentalpassagen kommen bei mir Erinnerungen an Bands wie Uriah Heep oder Argent auf. Das abschließende „The End Of My Day“ ist ein rein vokaler Track, bei dem der Blues aus den Boxen trieft und man sich in den Süden der Vereinigten Staaten von Amerika wähnt.

In „Electric Kissing“ lassen Voodoo Boogie eine Spur südamerikanischen Rhythmus und eine Prise Soul einfließen. Und in „Wild Night, Full Moon“ treffen Hendrix artige Gitarren auf nostalgisch/moderne psychedelische Keyboardmuster, während „Takin’ Me Home“ bluesige Singer/Songwriter-Mentalität mit psychedelischem 60s Sound und hypnotisch/atmosphärischem Rock verschmelzen lässt.

Die Songs auf dem Album „This Ol’ Storm“ wecken ein ums andere Mal bei mir nostalgische Erinnerungen und Gefühle und doch sind die Songs im Hier und Jetzt verankert. Voodoo Boogie ist es damit gelungen eine Brücke zwischen den Zeitaltern zu schlagen und einen zeitlosen Sound zu kreieren, der Spaß macht. Ein tolles Album, das man sich einverleiben sollte. Mich haben die vier belgischen Musiker jedenfalls mit dem Album auf ihre Seite gezogen. Infos gibt es auf der Bandseite www.voodooboogie.be.

Stephan Schelle, Mai 2011

   

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