Blanko

Vlad In Tears – Welcome To Vladyland
Sony Music / Echozone (2011)
(12 Stücke, 46:54 Minuten Spielzeit)

Die Band Vlad In Tears ist ein Quartett bestehend aus den Brüdern Kris, Lex und D. (Dario) sowie ihrem Freund Alex. Die Vier haben vor gut sechs Jahren Vlad In Tears gegründet und liefern im November 2011 mit „Welcome To Vladyland“ ihr mittlerweile viertes Album ab. Bisher hatte ich noch nichts von der Band gehört, umso erstaunter war ich, was mir da auf die Ohren kam.


Im Pressetext ist zu lesen: „Welcome To Vladyland“ ist ein Konzeptalbum. Das Konzept drückt sich in einem Kirmes- bzw. Vergnügungsparkartigen Gefühl aus. Jeder Song stellt eine Attraktion oder Schaubude im Vladyland dar. So unterschiedlich die Texte der zwölf Albumstücke auch sind, musikalisch sind sie miteinander verknüpft durch die zugrunde liegende Tonart und den Rhythmus der Vergnügungsmusik des frühen 20sten Jahrhundert.“

Ein Dutzend Songs präsentieren Vlad In Tears auf dem neuen Album. Stilistisch bewegen sie sich im Alternative Rock mit Schnittstellen zum Pop, versetzt mit skurrilen Effekten. Vom Cover grinst einen eine Art Vampirgesicht entgegen, das aus mehreren unterschiedlichen Einzelteilen grafisch zusammengesetzt wurde. Im zwölfseitigen Booklet wird dies in vier Bildern fortgeführt. Das wirkt zunächst etwas scary mit einer gehörigen Portion Humor auf mich. Und genau so stellt sich dann auch die Musik der Band dar.

Als Beispiel dient mir hier der Eröffnungssong „At The End Of World“. Mit schaurig schönen Sounds (zunächst Theremin artig), die an alte Gruselfilme erinnern, beginnt das Stück. Schnell schält sich ein popartiger Rhythmus heraus und der Song bohrt sich förmlich ins Hirn. Man hat bei dieser Mischung aus Alternative Rock und Pop sofort das Bedürfnis das Tanzbein zu schwingen. Aus der schaurigen Stimmung entwickelt sich schnell Funrock, bei dem das Zuhören einfach nur Spaß macht.

Diese Art führen die vier Jungs dann auch auf dem Album fort, was beim zweiten Song „Circus On The Moon“ deutlich wird. Hier wird auch musikalisch zunächst eine Zirkusatmosphäre mit einem Piano, das mich an Bands wie Sailor erinnert, aufgebaut um dann in herrlichen Rockgefilden auszuarten. Hoch spannend beginnt „Here Comes The Rain“ mit einer Sequenz wie aus einer Mysteryserie. Schnell kommt ein unwiderstehlicher Strophenteil, der in einen nicht minder fesselnden Refrain mündet. Sehr schön gemacht.

Ich will an dieser Stelle gar nicht auf die weiteren Stücke eingehen, denn sie besitzen die gleiche Qualität wie die von mir beschriebenen ersten drei Songs. Das Album, ist sehr dicht aufgebaut und fesselt von der ersten Note an. Auch wenn die Musik einen kommerziellen Anstrich hat, besitzt sie doch genügend rockige Elemente. Das ist Musik zum Spaß haben.

Vlad In Tears ist ein Name, den man sich merken sollte. Die vier jungen Musiker haben ein Gespür für Melodien, die sie mit rockigen Rhythmen versehen und dem Ganzen durch Klangeffekte, die manchmal etwas scary klingen, verfeinern. Ein sehr schönes Album, das ich empfehlen kann.

Stephan Schelle, November 2011

   

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