Vlad In Tears – Dead Stories Of Forsaken Lovers
Echozone / Soulfood (2020)
(17 Stücke, 64:14 Minuten Spielzeit)

Vlad In Tears ist eine italienische Band, die 2007 gegründet wurde und deren Mitglieder seit 2012 in Deutschland leben. In 2011 habe ich ihr viertes Album „Welcome To Vladyland“ besprochen. Seither sind neun Jahre vergangen und die Band ist am 14.02.2020 bei ihrem achten Album angelangt. Es trägt den Titel „Dead Stories Of Forsaken Lovers”.


Auch wenn das Cover von „Dead Stories Of Forsaken Lovers“ recht düster wirkt, so ist die Musik der Band doch im Alternative-Rock angesiedelt. Mir lag zur Besprechung die Digipack-Special Edition vor, die neben zehn neuen Stücken als Bonus noch sieben ältere Songs der Band beinhaltet, die in Akustikversionen eingespielt wurden.

Auf „Dead Stories Of Forsaken Lovers“ findet die Band wieder zurück zu alter Stärke und besticht durch melodischen Rock mit deutlich hörbarem, aber niemals aufdringlichem, melancholisch-düsterem Einfluss. So ist es im Pressetext zu lesen.

Recht druckvoll eröffnen Vlad In Tears mit dem ersten Song „We Die Together“ das Album. Treibende Gitarrenriffs und ein druckvolles Schlagwerk bieten den Unterboden für den eingängigen Rocksong. Dem folgt dann ein wunderbares „Tonite“, das vom Groove her einen leichten Glamrockeinschlag der Marke T-Rex aufweist, aber im Hier und Jetzt verortet ist. Kris’ Gesang verströmt dabei eine leicht erotisierende Wirkung.

Das folgende „Born Again“ haben Vlad In Tears mit Lex Megaherz als Gastsänger aufgenommen. Ein treibender Rocktrack. Es folgen weitere Rocktracks, die dann vom sehr symphonischen „Sleep Lover Sleep“ unterbrochen werden. Dieser Song mit seinem an den Anfang gesetzten Violinensound verströmt zunächst eine recht intime Stimmung, die sich dann aber zu einer sehr eingängigen und sanften Mid-Tempo-Nummer mausert.

Nach dem rockigen „Felt No Pain“ bestimmt in „Heavy Rain“ zunächst eine Pianomelodie den Song. Aber Vlad In Tears belassen es nicht bei dieser romantischen Stimmung sondern peppen den Song durch kraftvolle Riffs und treibende Rhythmen auf. Mit elektronischen Sounds ist dann „Broken Dreams“ unterlegt, das richtig gut abgeht und Radioqualität besitzt. Mit dem druckvollen „Tears Won’t Fall“ endet dann der offizielle Teil der CD. Allein diese zehn Tracks machen richtig Spaß und zeigen die Band von ihrer besten Seite.

Als Bonus bietet die Digipack-Version dann noch sieben Akustiknummern. Gestartet wird mit einer wunderbaren Pianoversion von „Man In The Box“, bei der vor allem Kris’ Gesang sehr ausdrucksstark angelegt ist. „Days Gone“ wird dagegen von der Akustikgitarre bestimmt, deren Klang sehr transparent rüberkommt – vor allem unter dem Kopfhörer. Es folgen mit „How Do You Know“, „Pretending“, „Still Here“ und „You’ll Come Back To Me“ vier weitere Stücke, bei denen Kris nur vom Piano begleitet wird. Das abschließende „Entrapped Soul“ ist dann wieder eine Akustikgitarrennummer, bei der auch das Piano seinen Einsatz findet. Alle Stücke haben aber gemein, dass sie eine sehr intime Stimmung aufweisen und zeigen, welch musikalische Strahlkraft die Songs auch in diesen Versionen besitzen.

„Dead Stories Of Forsaken Lovers” der Band Vlad In Tears ist ein sehr ansprechendes Alternative-Rockalbum geworden. Herrliche Melodien durchziehen die Songs. Ich empfehle auf jeden Fall zur Digipack-Version zu greifen, die als Bonus sieben tolle Akustikversionen älterer Stücke bietet.

Stephan Schelle, Januar 2020

   

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