Vanish – The Insanity Abstract
Fastball Music / Soulfood (2017)
(12 Stücke, 61:10 Minuten Spielzeit)

Vanish ist eine deutsche Metalband, die im Jahr 2000 von Thomas Rösch (Gitarren), Ralf Nopper (Schlagzeug) und Bastian Rose (Gesang und Keyboards) gegründet wurde. Anno 2017 gehören neben diesen drei Musikern auch noch Philipp Schönle (Gitarren) und Daniele Dei Giudici (Bass) zum LineUp der Band. In dieser Besetzung haben sie ihren dritten Longplayer, der den Titel „The Insanity Abstract“ trägt, eingespielt. 


„The Insanity Abstract“ erscheint am 29.09.2017 und enthält ein Dutzend Stücke die dem Hörer direkt eins auf die zwölf geben. In den Songs finden sich stilistische Elemente aus Power Metal, Prog und Thrash die mit viel Melodie und Groove vermischt werden.

Laut Pressetext ist das neue Album „The Insanity Abstract“ genau die Schnittmenge aus allem, was geilen Metal ausmacht: harten Riffs, fetten Drums und Ohrwurm-Refrains. Die Platte klingt kompakter, härter und moderner als der Vorgänger „Come To Wither“ aus dem Jahr 2014. Die Single „The Pale King“ zeigt genau das und haut mächtig auf die Fresse.

Dass die Songs in monatelanger gemeinsamer Arbeit im Probenraum entstanden sind, hört man dem Endergebnis an, denn die Musik strahlt eine homogene Kompaktheit aus. Da machen sich die durchkomponierten und -arrangierten Songs bezahlt. Soundtechnisch wurde alles ebenfalls perfekt umgesetzt.

Mit dem Titeltrack eröffnet die Band den Reigen der ein Dutzend hervorragenden Metalsongs. Zunächst sind einige atmosphärische Samples und Sprachfetzen zu hören, die zusammen mit akzentuiert gesetzten Pianoklängen ein mysteriöses und spannungsgeladenes Intro bilden. Sobald dann aber der zweite Track „The Pale King“ beginnt, rocken die Jungs mächtig los, dass es eine wahre Freude ist. Der Song wandelt zwischen Power Metal und Progressive-Metal und überzeugt durch einen eingängigen Refrain mit herrlichen Riffs. Die beiden Gitarristen fetzten in dem Stück ordentlich ab und platzieren ein Solo, das einem die Gänsehaut den Rücken runterlaufen lässt.

„Follow“ schließt sich dem direkt an und dreht nochmal kurz an der Powerschraube, denn hier fliegen einem die Rhythmen um die Ohren. Spätestens in diesem Song zeigt sich, dass Vanish mit Bastian Rose einen richtig guten Mann am Mikro hat. Damit braucht sich die Band vor keiner Szenegröße verstecken, denn was hier abgeliefert wird, überzeugt auf ganzer Linie.

„Make Believe“ ist der erste Part des dreigeteilten „Slipstream“, das auf dem Album verteilt ist. Hier kommen dann auch einige proggige Elemente auf, die mit Metalriffs und herrlicher Melodieführung verbunden werden. Ein klasse Song der sofort gefangen nimmt. Recht elektronisch beginnt „Lilith Cries“ um nach wenigen Sekunden mit druckvollen, langgezogenen Riffs in eine Metal-Midtemponummer überzugehen. Vanish erschaffen hier einen Kombination aus Electro, Prog und melodischem Metal. Dazu bohrt sich erneut Bastian’s Stimme in die Gehörgänge. Dem kann man sich nicht entziehen. In „Frame By Frame (Slipstream Part 2)“ wird dann erneut der Speed in Form von Gitarrenriffs angezogen. Allerdings verstehen es Vanish diesem Song dann durch ausufernde Melodien ein großes Volumen zu verpassen. Dies sind einige Beispiele für dieses tolle Album.

Ich muss gestehen, dass ich Vanish zuvor noch nicht wahrgenommen habe. Mit „The Insanity Abstract“ werden sie sich aber in der Metalszene manifestieren, denn ihre Songs sprühen nur so vor Kraft und herrlicher Melodien. Dazu bauen sie immer wieder sehr schöne Soli in die Songs ein, die aufgrund ihres ausgereiften Arrangements fesseln. Ein tolles Album.

Stephan Schelle, August 2017

   

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