Three Monks – The Legend Of The Holy Circle

Three Monks – The Legend Of The Holy Circle
Dry Castle Records / Black Widow (2013)
(7 Stücke, 53:21 Minuten Spielzeit)

Three Monks sind nicht etwa, wie man ihrem Namen oder dem Cover ihres aktuellen Albums „The Legend Of The Holy Circle“ vielleicht entnehmen könnte, Gesangskünstler im Stil der Gregorianischen Chöre, sondern eine Progressive Rock Band aus dem italienischen Arrezo. Hinter dem Pseudonym verbergen sich vor allem die beiden Musiker Paolo „Julius“ Lazzeri (Orgel und Synthesizer) und Maurizio „Bozorius“ Bozzi (Bass).


Neben diesen beiden Musikern wirken darüber hinaus bei jeweils drei Stücken noch Claudio „Ursinius“ Cuseri (Schlagzeug) sowie Roberto „Placidus“ Bichi (Schlagzeug, Perkussion) mit.

Lazzeri macht bereits seit den frühen 70’er Jahren an den Tastinstrumenten Progressive Rock-Musik. Darüber hinaus studierte er die klassische romantische Musik. Zu seinen Einflüssen gehören unter anderem Bands wie King Crimson und Van der Graaf Generator. Bozzi ist seit vielen Jahren Studiomusiker und ist mit zahlreichen Acts auf Tournee gewesen. Mit „The Legend Of The Holy Circle“ bringt die italienische ProgRock-Formation nach dem Debüt „Neogothic Progressive Toccatas” aus 2011 ihr zweites Werk heraus.

Musikalisch bieten Three Monks einen Progressive-Rock, der irgendwo in der Schnittmenge von Van der Graaf Generator und Emerson, Lake & Palmer liegt. Das Besondere an den Stücken ist sicherlich die Instrumentierung, die oft durch den Einsatz einer Kirchenorgel gekennzeichnet ist. Das verleiht dem Sound einen gewissen räumlichen Aspekt, so als würde man die Musik in einer großen Kathedrale hören.

Schon der Opener, das Titelstück, zeigt sich von seiner sehr ELP-ähnlichen Form. Die Musik dieses britischen Trios bricht wirklich an vielen Stellen aus der Musik von Three Monks hervor. Den Unterschied macht aber die Kirchenorgel, die dadurch auch ein gewisses sakrales Flair in die Musik einbringt.

Das folgende „Into Mystery“ bietet, dem Titel entsprechend, mystische Sounds und Melodien, bei dem die Orgel und der Bass eine Liaison eingehen und vom Schlagzeug streckenweise unterstützt werden. Das klingt darüber hinaus alles sehr bombastisch und nach symphonischem, klassischem Rock. Dabei wirkt Paolo’s Spielweise an der Orgel und dem Synthie immer sehr stark wie die von Keith Emerson.

Die weiteren Stücke sind ähnlich aufgebaut, mit Ausnahme des Stückes „The Rest Of The Sacred Swarm“, bei dem Paolo allein an der Kirchenorgel agiert und ein sehr sakrales Stück darbietet. Das hat dann nicht mehr viel mit Rockmusik sondern eher mit Kirchenmusik zu tun. Ein mit knapp fünf Minuten recht überschaubares Stück, das ein wenig aus dem Rahmen fällt.

Den Three Monks ist mit ihrem Werk „The Legend Of The Holy Circle“ ein hoch interessantes Werk im Umfeld von Bands wie ELP gelungen, dass durch den Einsatz der Kirchenorgel ein ganz besonderes Flair bekommt. Wer die Musik von ELP mag, der sollte sich unbedingt auch die Three Monks mal auf die Ohren geben.

Stephan Schelle, Dezember 2013

   

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