Theodor Bastard
- Vetvi Da flattert mir die Tage Post aus dem russischen Sankt Peterburg von einer Band mit dem außergewöhnlichen Namen Theodor Bastard ins Haus. Schnell mal im Internet nachgeschaut und es zeigt sich, dass es sich dabei um eine Band handelt, die im Jahr 1996 von ihrem Kopf Fyodor Svoloch gründet und nach dem Einstieg weiterer Musiker im Jahr 1999 in Theodor Bastard umbenannt wurde. |
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Theodor
Bastard setzen bei ihren Stücken ungewöhnliche Instrumente wie Morin
Khuur, Daf, Hummel, Djun-Djun oder Santur ein. Musikalisch können die Stücke,
die in einer eigenen Sprache gesungen werden, voll überzeugen. Theodor
Bastard schaffen es vom ersten Moment an, den Hörer für sich einzunehmen
und ihn an ihre leicht düstere Stimmung zu fesseln. Das gelingt gleich
mit dem Opener „Umbraya Erze“. Eine tiefe Gesangsstimme (wie beim
Soundtrack zum „Herrn der Ringe“), die einen monoton wirkenden Text
singt wird dabei zunächst von einem Basslastigen, Celloartigen Grundton
und sanften Rhythmen begleitet. Sobald dann aber Sängerin Yana Veva mit
einsteigt und weitere Harmonien und Instrumente hinzukommen, verbreitet
diese Musik eine eigentümliche Faszination. Jetzt hat das Ganze etwas von
rhythmischer Weltmusik. Im
folgenden Titelstück geht die moderne Rhythmik im Zusammenspiel mit dem
sanften Gesang Yana’s und der eingängigen Melodie direkt unter die
Haut. Auch wenn die Stücke wie „Salameika“ nur so vor Melancholie
strotzen, so bedrücken sie doch in keinster Weise. Oftmals sorgen
erhellende, organische Rhythmen für das Licht in den Stücken. Diese
Stimmungen ziehen sich durch das komplette Album und ich bin nicht in der
Lage, vor Ende der CD auf den Ausschaltknopf zu drücken. Ich
kann nicht genau sagen, was so faszinierend an der Musik der russischen
Band Theodor Bastard ist. Irgendwie schaffen sie es mit der Kombination
aus traditionellen sowie Rockinstrumenten wunderbare Melodien und Stimmung
zu erzeugen, die mich – allerdings stilistisch noch etwas anders, aber
von der Grundstimmung ähnlich – an Bands wie Afro Celt Sound System
erinnern. Die
Band Theodor Bastard ist eine tolle Entdeckung. Hier sind Musiker am Werk
die musikalische Tradition und Moderne in ein neues Gewand verpacken. Das
Ergebnis auf „Vetvi“ besteht aus einer recht melancholischen
Grundstimmung, in die man sich aber gerne fallen lässt. Rhythmisch und
melodiös gehen die Musiker dabei zu Werke und haben ein außergewöhnliches
und tolles Album erschaffen, das aus meiner Sicht mit Bands wie Afro Celt
Sound System gut mithalten kann. Hohe Empfehlungsstufe. Stephan Schelle, Oktober 2015 |
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