The King – Return To Gravelands

The King – Return To Gravelands
Jazzhaus Records / in-akustik (2014)
(20 Stücke, 76:28 Minuten Spielzeit)

Wie würde es sich anhören, wenn Elvis Presley Songs von den Rolling Stones, Queen, The Doors oder AC/DC interpretierte? Sie glauben das kann man sich nicht vorstellen? Doch das kann man, denn der aus Belfast stammende Sänger James Brown, der unter dem Pseudonym „The King“ in verblüffender Form den King of Rock’n’Roll interpretiert, hat sich Songs von bekannten Interpreten und Gruppen vorgenommen.


Songs wie „Sympathie For The Devil“ (Rolling Stones), „Twentieth Century Boy“ (T. Rex), „Love Will Tear Us Apart“ (Joy Devision), „Crazy Little Thing Called Love“ (Queen), Tim Buckley’s „Song To The Siren“, Red Hot Chili Peppers „Under The Bridge“, das durch Janis Joplin bekannt gewordene „Piece Of My Heart“, Jimi Hendrix „Voodoo Chile“, „L. A. Woman“ von The Doors, „Come As You Are“ von Nirvana oder „Whole Lotta Rosie“ von AC/DC werden von ihm in typischer Elvis Presley-Manier vorgetragen. Die Songs erhalten aber ihren rockigen Anstrich und werden nicht in Rock’n’Roll-Versionen umgemünzt. Das ist es, was die Interpretationen funktionieren lässt.

Es ist schon eigenartig, wenn man die bekannten Rocksongs mit einer Elvis-Stimme hört. Songs wie das Rock’n’Roll-artige „Crazy Little Thing Called Love“ passen da gut ins Konzept, hätten die doch auch vom King himself sein können. Aber Songs wie „Sympathie For The Devil“, „Voodoo Chile“ oder „Whole Lotta Rosie“ erscheinen da doch zunächst recht unmöglich in der Umsetzung. Doch The King hat wirklich gute Musiker um sich geschart, die es tatsächlich schaffen das die Songs auch in diesen Versionen gut rüberkommen. Und ich muss neidlos eingestehen, dass Songs wie „Whole Lotta Rosie“ auch vom King gesungen ordentlich abgehen, ein Hammerteil. Der Song scheint, wie einige andere auch, live mitgeschnitten zu sein. Da kann man hören, was in den Konzerten von The King los ist. Das nenne ich mal einen ganz eigenen Coveract.

Neben diesen besonderen Coverversionen bietet das Album auch noch drei Stücke, die James Brown aka The King für den Soundtrack zu dem Elvis-Film „Lonely Street“ aufgenommen hat.

Man muss schon auf die Stimme von Elvis Presley stehen, um die bekannten Songs aus dem Rockbereich auch in diesen Interpretationen zu mögen. Aber Hut ab, es hat schon was die Songs mit dieser Stimme zu genießen. Cool gemacht.

Stephan Schelle, März 2014

   

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