The Higher Craft – Magic Box

The Higher Craft – Magic Box
Big Yellow Taxi (2008)
(9 Stücke, 64:49 Minuten Spielzeit)

Aus Großbritannien stammt die Psychedelic-Rockband The Higher Craft, die mit ihrem Album „Magic Box“ ihr Debüt hinlegen. Nach den Infos im Internet und der CD, die recht mager gesät sind, besteht die Band aus den beiden Musikern Christina Poupoutsi und Craig Twining, die zuvor in der Band Peyote Mothership tätig waren. Christina sorgt für den psychedelischen Gesang, während Craig eine sehr spacige, hypnotische Leadgitarre spielt. Ob die beiden auch den Bass und das Schlagzeug eingespielt haben, oder sich weitere Musiker ins Studio geholt haben, geht aus den Infos leider nicht hervor.


Die beiden bieten eine Mischung aus Stilen die an Bands / Künstler wie The Doors, Gong oder Ashra (Gitarre) erinnern. Mit einem Glockenschlag geht es im Opener „Time Has Come“ los, um sofort in den psychedelischen Stil überzugehen. Neben Christina’s Gesang bestimmt Craig’s sehr schöne, groovende Gitarre diesen Titel und Craig sorgt dazu durch einige Sprachpassagen für eine dichte Atmosphäre.

Mit einem etwas rockigeren Rhythmus ist „Lazy Daisy“ belegt. Da kommen Erinnerungen an die 70’er auf. Gitarre, Bass und Schlagzeug treiben diesen Titel unaufhörlich weiter. In „Poetic Justice“ spielt Craig seine Gitarre im Stile von Manuel Goettsching (Ashra bzw. Ash Ra Temple). Darüber hinaus vermittelt der Song eine gewisse Stimmung, die in Richtung The Doors geht. Sehr schön groovender Titel.

„Planet Clairvoyant“ hat eine Basslinie, wie sie vom Klassiker „Peter Gunn“ her bekannt ist, wartet aber mit einer anderen Melodie sowie Gitarren- /Schlagzeugpassagen auf, so dass es hier wesentlich psychedelischer zugeht, als im Original. The Higher Craft spielen im fast elfminütigen „Infinite Blue“ zunächst mit Echoeffekten und agieren recht experimentell. Nach etwas mehr als zwei Minuten ändert sich der Song aber wieder in Richtung Psychedelic Rock und geht hypnotisch ab.

Nach diesem langen Trip folgt mit „I Do The Visions“ eine eingängige Rocknummer, die etwas aus dem Rahmen fällt, weil sie recht gefällig daher kommt. Im zehnminütigen „New Moon“, dem zweiten Longtrack des Albums, bieten The Higher Craft unter anderem zu ihrem Psychedelic-Sound einige Ansätze von Santana. Der Bass steht hier stark im Vordergrund. Der Song ist recht verträumt und bluesig und würde auch gut in eine Baratmosphäre passen.

Als nächstes kommt mit „Senorita“ eine vorantreibende Psychedelic-Rock-Nummer, bevor dann mit dem Stück „White Rabbit“, einer Coverversion eines Jefferson Airplane-Stückes, das Album zu Ende geführt wird.

The Higher Craft ist mit „Magic Box“ ein gelungenes Debütalbum geglückt, das auch mich, als nicht so im Psychedelic-Rock verwurzelten Musikfreund überzeugt hat. Neben den psychedelischen Sounds sind es vor allem die Melodien, Christina’s Gesang sowie die Soli, die zu gefallen wissen. Beziehen kann man die CD über die Internetseiten der Band. Die URL’s lauten www.myspace.com/steppingstoneage und www.thehighercraft.com.

Stephan Schelle, August 2008

   

CD-Kritiken-Menue