The Electric
Family – Terra Circus The Electric Family ist das Projekt von Tom „The Perc” Redecker. Das 1996 gegründete Musiker-Kollektiv wurde ständiger Veränderung unterworfen und beheimatete im Laufe der Jahre unterschiedliche Musiker aus Bands wie Amon Düül II, Embryo, Grobschnitt, Ramblers, Die Ärzte, Falco, Mojo Club, Pachinko Fate, Witt, Fehlfarben, Thirsty Moon, Lok Kreuzberg, Philip Boa’s Voodoo Club, Agitation Free, und Pankow, um nur einige zu nennen. |
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Ein
paar geplante Gigs mit Agitation Free, die nicht stattfanden, waren die
Initialzündung für das neue Album, denn es war mal wieder Zeit in Studio
zu gehen. „Wir hatten Lust darauf,
die Titel des nächsten Albums live einzuspielen, ohne Overdubs. Direkt
und spontan. Hat ordentlich Spaß gemacht”, erinnert sich Tom Redecker.
„Auf die Setlist kamen nur Titel, die wir auch live spielen wollten.”
Und das hört man dem Album auch an, denn die sechs rocken darauf richtig
ab. Man kann die Energie, die im Studio herrschte, direkt spüren. Tom
Redecker (einen Song), Rolf Kirschbaum (einen Song) und Harry Payuta (zwei
Songs) zeichnen für vier der fünf Eigenkompositionen verantwortlich. Die
Musik der dreigeteilten Improvisation „The Dreamboat” beruht auf
Grundlagen von Tom Redecker selbst. Ein Pluspunkt des Albums ist neben der
Leistung der jeweiligen Musiker, dass sich Kirschbaum, Payuta und Redecker
am Mikro abwechseln. Das verleiht der Musik einen noch größeren
Spannungsbogen. Mit
„Movin” einer Rocknummer aus der Feder von Rolf Kirschbaum (Pachinko
Fake, ex-Witt, ex-Fehlfarben) wird das Album kraftvoll und doch im
typischen Electric Family-Stil eröffnet. Im Mittelteil glänzt der Track
durch ein Keyboardsolo, in dem Anders sein Instrument flirren und zischen
lässt, während die danach einsetzende E-Gitarre eher rocklastig zu Werke
geht. Als zweites kommt dann eine herrliche Version des Sisters Of
Mercy-Songs „Lucrecia, My Reflection“, bei dem Tom mit seiner tiefen
Stimme die richtige Tonlage trifft. Das Sitar-Solo von Harry Payuta steht
dem Stück erstaunlich gut und verleiht ihm eine besondere Note. In dieses
stimmt dann nach einigen Momenten die ganze Band ein. „When
Dizziness Comes Around” stammt aus der Feder von Harry Payuta und bietet
einen Boogie-Rhythmus mit leichtem Rock’N’Roll und Glamfeeling. Ein
Song, bei dem die Band richtig abgeht. „Mary, Mary So Contrary” vom
Album „Monster Movie” der deutschen Band Can wird von der Electric
Family in einer ganz eigenen Version gespielt. Weicher und psychedelischer
(letzteres vor allem in der zweiten Hälfte, in der sie einen langen
Instrumentalteil eingeflochten haben) stellt sich der Song in der neuen
Version dar. „Landmark
Vision II” ist ein typischer Electric Family-Song, den Tom Redecker zur
Verfügung gestellt hat. In dem Song lässt Tom seine Gitarre über weite
Strecken förmlich singen und stellt sie in Kontrast zu seiner dunklen
Stimme. „Santuario” ist eine Sitarorgie von Harry Payuta und sticht
damit aus dem Album hervor. Mantra mäßig hat er diesen Track auf sein
asiatisches Instrument ausgelegt. Den Abschluss bildet dann die fast
achtminütige Improvisation „The Dreamboat”, auf dem sich alle nochmal
austoben. Die
CD ist in einem Umweltverträglichen sechsseitigen Papersleeve verpackt,
was allerdings dazu führt, dass die CD sich schlecht aus der Hülle
hohlen lässt. Im Innenteil sind einige Fotos der Musiker und Infos zu den
Songs enthalten. Dass
sich die Electric Family seit Jahren in den unterschiedlichen Genres
bewegt, das hat sich auch auf dem neuesten Output nicht geändert. Jeder
der Mitglieder hat sich hier eingebracht und für den abwechslungsreichen
Sound beigetragen. Damit haben sie wieder ein schönes Album
zusammengestellt, dem man die Liveatmosphäre anhört. Stephan Schelle, April 2017 |
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