The Dolly Rocker Movement – Our Days Mind The Tyme

The Dolly Rocker Movement – Our Days Mind The Tyme
Bad Afro Records (2010)
(10 Stücke, 37:05 Minuten Spielzeit)

Das Label Bad Afro Records hatte sich seit ihrem Start im Jahr 1996 auf skandinavische Bands spezialisiert. Zu diesen Bands, die sie im Programm haben zählen beispielsweise Baby Woodrose. Im Februar 2010 bricht das Label mit dieser Tradition, denn mit „Our Days Mind Tyme“ veröffentlichen sie ein Album der australischen Psychedelic-Band The Dolly Rocker Movement. Die Australier formierten sich bereits im Jahr 2002 und haben seit 2006 einige Veröffentlichungen vorzuweisen.


„Our Days Mind Tyme“ wurde zwar schon im Jahr 2009 bei Off The Hip Records herausgebracht, aber durch Bad Afro Records ist das Album nun auch weltweit zu bekommen. In 2009 veröffentlichten Bad Afrio Records eine Single aus dem Album, die in Little Stevens Radio Network gleich zum „The Coolest Song In The World“ avancierte. Das machte den Entschluss, das komplette Album ins Programm zu nehmen, natürlich leicht. Das Album erscheint als CD, LP und als Download. Mir liegt die CD-Version vor.

The Dolly Rocker Movement setzen sich derzeit aus folgenden Musikern zusammen: Dandy Lyon – aka Daniel Poulter (Gesang, Gitarren), Chris Rudge (Schlagzeug), Ricky Drabsch (Bass), Jak Housden (Gitarre) und Martin Walters (Keyboards). Musikalisch sind die fünf im Garage, Psychedelic und West Coast Folk der 60’er verwurzelt, allerdings sind ihre Songs immer mit herrlichen Melodien versetzt.

Herrliche Melodiebögen, gepaart mit retromäßigem Sound, der aber klanglich auf neuestem Stand der Technik ist, zeigen sich mit Beginn des ersten Tracks „The Only One“. Aus meiner Sicht ist das Psychedelic-Pop, denn durch die eingängigen Melodien, verbreiten The Dolly Rocker Movement eine Stimmung, die auch gut im Radio laufen könnte. Dieser erste Song bekommt durch die Sitar auch einen ethnischen Touch und mit den zirpenden Synthies entwickelt sich eine wohlige psychedelische Atmo.

In den Songs der Australier ist deutlich zu hören, dass sie zu ihren Einflüssen Interpreten wie zum Beispiel The Doors, Syd Barrett oder auch Marc Boplan zählen. Aber auch eine Spur Folkrock in einer Mischung die aus Jethro Tull oder der Popphase von The Stranglers zu bestehen scheint, ist wie zum Beispiel bei „A Sound For Two“ zu hören. „Coffin Love“ ist ebenfalls ein Stück mit Radioqualität bei dem Dandy mit Madmoiselle Claire (?) ein Duett singt. Ein Hasardeurritt ist das treibende „Borne With Gills“, das vom Schlagzeug regelrecht nach vorn gepeitscht wird, während das folgende „Enjoy A Paranoia“ eine psychedelische Ballade par Excellanze darstellt und herrliche zirpende Synthies gepaart mit Orgelsounds eine nostalgische Stimmung erzeugt.

Mit „Our Days Mind The Tyme“ präsentiert sich die australische Band The Dolly Rocker Movement von ihrer besten Seite. Das Album bietet viel melodischen, retromäßigen Psych-Rock versetzt mit Garage und Pop. Eine Platte die Spaß macht.

Stephan Schelle, Januar 2010

   

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