The Chronomaster Project – The Android Messiah
Elevate Records (2022)
(10 Stücke, 57:52 Minuten Spielzeit)

Das Chronomaster-Projekt will eine andersartige und innovative Metal-Oper sein, eine interstellare Reise zur Entdeckung des Universums des Chronomasters und seiner Abenteuer. Die innovativen Aspekte liegen in der Verbindung mit der von Douglas Docker geschriebenen Metal-Oper Docker’s Guild, die zum ersten Mal in der Musikwelt die Hypothese des Universums von Tommy Westphall (The Westphall Theory of a Unified TV Universe ) nachstellt. 


Aber das Chronomaster-Projekt ist nicht nur das: Es ist auch ein reichhaltiges multimediales Multiversum, das Videospiele, Bibliotheksspiele, Spieleboxen und Rollenspiele umfasst, die nach und nach entwickelt werden und in einem mit der Disc verbundenen Multiversum spielen.

An dem Album, das im Frühjahr 2022 bei Elevate Records herauskommt, war das folgenden Stammpersonal beteiligt: Fabio Rancati (Story, Produktion), Enrico Scutti (The Chronomaster) (Gesang), Luigi Iamundo (Main Composer, Rhythmusgitarre), Giorgio Novarino (Bass), Lele Mr. Triton (Keyboards), Leonardo Porcheddu (Leadgitarre), Carlos Cantatore (Schlagzeug) und Douglas Docker (Texte). Daneben gab es noch zahlreiche Gastmusiker.

Hier zunächst die Geschichte hinter der Metal-Oper:

Zentralplanet, Galaxie TAU-Z - letzter Tag des Krieges
Die Invasion der ENEMIES befand sich in ihrem letzten Akt: Ihr Vormarsch war unaufhaltsam geworden und keine Kraft im Universum hätte sie aufhalten können. Leider hatten die Spione des Intergalaktischen Imperiums den Heimatplaneten der ENEMIES nicht gefunden, den Ort, von dem aus diese Wesen Jahrtausende zuvor ihren unerbittlichen Ritt durch das Universum begonnen hatten.
Deshalb wird eine neue Generation empfindungsfähiger Androiden, der Chronomaster, erschaffen, der in der Lage ist, sein Aussehen zu verändern und sich an die verschiedenen Rassen anzupassen, denen er im Universum begegnet. Seine Aufgabe ist es, zwischen den verschiedenen kolonisierten Planeten zu reisen, bis er den Heimatplaneten der ENEMIES erreicht, um ihn zu zerstören.
Die für seine Erschaffung benötigte Energie war so hoch, dass sie das Energieniveau von TAU-1 (dem Hauptplaneten des Systems und der letzten Bastion gegen den Vormarsch der ENEMIES) drastisch zu senken, so dass er praktisch wehrlos ist.
Alle bekannten Routen der Invasoren wurden in die Datenbank des Chronomasters eingegeben, insbesondere durch die SOS-Nachrichten, die von den angegriffenen Welten gesendet wurden. Leider fehlen einige Verbindungen, um den Heimatplaneten der Feinde zu erreichen und es ist die Aufgabe des Chronomasters, die fehlenden Verbindungen zu finden.
Auf jedem Planeten, den er erreicht (und der Invasionsroute folgt), findet der Chronomaster Verwüstung oder die letzten Überlebenden, die von ihren Erfahrungen mit den Invasoren berichten. Auf diesen verwüsteten Planeten kann er dank seiner chronodynamischen Anzeige (die wie ein technischen Kompass funktioniert) die letzten Momente des Planeten sehen.

Gestartet wird mit „The Mission“, dem 4:31minütigen Opener. Dieser beginnt mit einer herrliche eingängigen Melodie und sanften Klängen aus Streichersounds, Klavier und Keyboard. Nach gut einer Minute wechselt das Ganze dann in einen melodischen Metalsong mit leichten AOR-Elementen. Das geht schon mal richtig gut ins Ohr. Fette Riffs eröffnen dann das 4:44minütige „The End Of My World“, das ein wenig nach Kiss & Co. klingt, dann aber in doch sehr hymnische Atmosphären mit druckvollen Rhythmen driftet.

Der fünfminütige Song „The Ancient Throne Of Tessev V“ wird von Vicky Psarakis Stimme garniert, die hier einen wirklich guten Job macht. Eine weitere Gastsängerin ist Amanda Somerville, die im 4:34minütigen „The Invaders’ Chronicle Part 1: We came in peace“ zum Zuge kommt. Sie hat eine sehr weiche, eindringliche Stimme, die perfekt zu diesem etwas ruhigeren Song passt.

Im5:36minütigen  „The Last Man Of Ice“ geht es dann wieder druckvoller zur Sache. Orchestral und hymnisch - was vor allem durch die Kirchenorgelklänge erzeugt wird - geht es dann im 6:41minütigen „The Invaders’ Chronicle Part 2: In Hoc Signo Vinces“ zu, bei dem Gianluca Mastrangelo zum Mikro greift. Mit dem Longtrack „Nothing To Lose“ (9:29 Minuten) hat die Band dann das Highlight ans Ende des Albums gesetzt.

Auch wenn bei „The Android Messiah“ von der Band The Chronomaster Projekt mal wieder ein Science Fiction-Thema beackert wird, so bietet das Album doch musikalisch eine Menge. Die unterschiedlichen Gesangsstimmen unterstützen den opernhaften Charakter. Wer Bands wie Ayreon, Star One oder Avantasia mag, der sollte hier unbedingt ein, oder besser zwei Ohren riskieren.

Stephan Schelle, April 2022

   

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