The Black Noodle Project – Ghosts & Memories

The Black Noodle Project – Ghosts & Memories
Progressive Promotion Records (2013)
(7 Stücke, 48:50 Minuten Spielzeit)

The Black Noodle Project ist das Musikprojekt des aus Frankreich stammenden Multiinstrumentalisten Jeremie Grima, der dieses im Jahr 2001 aus der Taufe hob. Jeremie spielt auf dem neuen Album „Ghosts & Memories“ Gitarre und Bass, singt und hat darüber hinaus die Keyboardprogrammierung vorgenommen. Neben ihm wirken noch Sebastian Bourdeix (Gitarre) und Fabrice Berger (Schlagzeug) mit.


The Black Noodle Project haben schon einige Alben seit 2003 herausgebracht, von denen ich allerdings bisher keines kenne. Das neueste Werk „Ghosts & Memories“, das in mehr als zweijähriger Arbeit von Jeremie Grima und Sebastian Bourdeix entstanden ist, erscheint am 15.11.2013.

Inspiriert ist die Musik auf dem neuen Werk von Soundtracks so bekannter Künstler wie John Carpenter, Ennio Morricone, und Angelo Badalamenti sowie von Künstler wie Anathema, Pink Floyd und Porcupine Tree. Das sind alles sehr bekannte Namen und lassen den Musikfreund aufhorchen. Die Musik die auf „Ghosts & Memories“ zu finden ist lässt sich bei näherer Analyse sicherlich mit den vorgenannten Musikern vergleichen, aber The Black Noodle Project haben hier ihr ganz eigenes Ding gemacht und klingen sehr eigenständig.

Das Album enthält sehr melodische Songs, die vor Intensität nur so strotzen. Schon der elfminütige Opener „The Wanderer Of Lost Memories“ überzeugt durch Melodieführung, Rhythmik, Spannungsaufbau und Struktur. Langsam werden zu Beginn durch den Einsatz von Keyboards Spannungen aufgebaut, die sich zunächst in kraftvollen Gitarrenriffs entladen. In diesen Momenten kommen Ähnlichkeiten zu Bands der Marke Anathema auf. Dem folgt dann nach einigen Minuten eine sanfte Pianopassage zu dem sich atmosphärischer Gesang mischt.

Elektronisch zeigt sich dann der zweite Track „They Live, We Sleep“. Hier wirft die Band Klänge, die an traditionelle Elektronik sowie atmosphärischen Gitarrenrock erinnern, in einen Topf und würzt das noch mit einigen Sounds, die mich an Soundtracks wie „Spiel mir das Lied vom Tod“ denken lassen. Die sägenden Gitarren und treibenden Schlagzeugrhythmen verleihen dem dann aber wieder ein ganz anderes Gewand.

Gesprochener Text kommt dann im nächsten Stück „The Owls (Are Not What They Seem)“ hinzu, so als wäre er aus einem alten Film entnommen. Jetzt wirkt das Ganze in der Tat wie ein atmosphärisches, ätherisches Musikstück, das in der Nähe vom Twin Peaks-Soundtrack wandelt.

„Shades Of Tomorrow“ gehört ganz klar mit seiner eindringlichen Melodie zu den Highlights des Albums, obwohl hier jedes Stück einen sehr hohen qualitativen Standard aufweist. Zunächst verträumt und einschmeichelnd kommt das Stück „Voices From Yesterday“ daher um im weiteren Verlauf den Härtegrad anzuziehen und Metallastige Gitarrenwände einzubauen.

„Ghosts“ ist ein ebenso atmosphärischer wie fesselnder Instrumentaltrack. Dessen Atmosphäre zunächst im letzten Stück, dem Longplayer „A Purple Memory“, übernommen wird. Dieses Stück, das einige Pink Floyd-Anleihen beinhaltet, sorgt dann mit weiten Gitarrensounds für Atmosphäre und gehört damit ebenfalls zu den Highlights des Albums.

Mit „Ghosts & Memories“ ist der französischen Band The Black Noodle Project um Mastermind Jeremie Grima ein vorzügliches Werk gelungen. Auf dem Album findet sich atmosphärischer Progressiverock, der stellenweise unter die Haut geht. Das macht Appetit auf mehr.

Stephan Schelle, November 2013

   

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