The Alan
Parsons Project – The Turn Of A Friendly Card – 35th Anniversary Edition 1980 erschien das fünfte Album des Alan Parsons Project, „The Turn Of A Friendly Card“, das sich dem Thema Glücksspiel und dessen Auswirkung auf die menschliche Psyche widmet. Beeinflusst wurden Alan Parsons und Eric Woolfson von dem Roman „The Game Players Of Titan“ von Philip K. Dick. Das Album konnte sich millionenfach verkaufen und hatte mit „Games People Play“, „Time”, „Snake Eyes” und dem namengebenden „The Turn Of A Friendly Card” einige Hits zu bieten. |
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Hazel
Woolfson erinnert sich an die Entstehung des Albums: „Als wir 1978 mit Eric nach Monaco kamen, wurden wir von einer Dame
namens Evelyn Cattalano begleitet, die später als Botschafterin des Fürstentums
in Großbritannien residierte. Eines Abends waren wir gemeinsam im Casino
von Monte Carlo und Eric sprach mit Evelyns Vater Pierre Cattalano, einem
der Leiter des Casinos. Dieser erklärte ihm den Zweck des „Eye in the
Sky”, eines Deckenfensters, durch das die Spieltische ständig
beobachtet werden konnten. Als er von den unterschiedlichen Betrügereien
berichtete, mit denen die Glücksspieler versucht hatten, ans große Geld
zu kommen, bemerkte er, dass Eric von seinen Schilderungen schockiert war
und sagte zu ihm: `Lieber Eric, vergiss nicht: wir sind hier in einem
Casino, nicht in einer Kathedrale.´ Eric
behielt diese Worte im Gedächtnis und stellte sich oft die Frage, ob ein
Casino nicht doch mit einer Kathedrale zu vergleichen wäre. Diese Idee
floss in die Texte von ‘The Turn of a Friendly Card’ ein und
beeinflusste auch das finale Coverartwork des Albums, das ein
Kirchenfenster zeigt, auf dem der Karokönig zu sehen ist.“ Am
06.11.2015 kam das Werk zum Jubiläum des 35. Jahrestages in einer
besonderen Edition auf den Markt. Im Jahr 2008 erschien das Album bereits
in remasterter Form und konnte damals mit sieben unveröffentlichten Stücken
glänzen. Die 35th Anniversary Edition geht noch ein Stück weiter, denn
sie bietet neben der 2008’er Fassung noch eine zweite CD mit einer
Spielzeit von 70:30 Minuten und 20 Stücken, von denen 17 bisher unveröffentlicht
sind. Und genau diese Stücke sind es, die die erneute Veröffentlichung
so interessant und wertvoll machen. Die
ersten acht Stücke bestehen aus Aufnahmen, die während des
Songwriting-Prozesses entstanden sind. Man hört so Eric Woolfson und die
Songs in ihren ungeschminkten Rohversionen, bei denen große Teile der
Texte noch nicht fertig waren. Das erzeugt eine ganz intime Stimmung.
Aufgenommen wurde dieser Entstehungsprozess auf Audiokassette, der für
dieses Album remastert wurde. Klanglich sind diese Aufnahmen etwas übersteuert
und nicht perfekt, aber genau das macht den Charme dieser alten, seltenen
Tondokumente aus. Wann bekommt man schon mal einen solchen Einblick? Zusätzlich
sind noch neun weitere frühe Trackversionen auf dem zweiten Silberling
enthalten. Eric Woolfson öffnete
hierfür noch zu Lebzeiten sein Privatarchiv, in dem er unveröffentlichte
Songs, zusätzliche Studiotakes und alternative Versionen bekannter Titel
aufbewahrt hatte. Sie wurden für
die Jubiläumsausgabe liebevoll restauriert. Das Remastering der Songs
wurde von Alan Parsons begleitet. Die
Deluxe-Jubiläumsausgabe von „The Turn Of A Friendly Card“ wird auch
als Download im HD-Format sowie im Standard-Digital-Format erhältlich
sein. Eine Limited Edition der Songs „The Turn of a Friendly Card“,
„Snake Eyes“ (A-Seite) und „Games People Play“ (B-Seite) auf
7’’-Vinyl kommt am 27.November auf den Markt Das
Deluxe-Set erscheint in einem sechsseitigen Papersleeve und enthält ein
20seitiges Booklet, in dem Alan Parsons, seine musikalischen Mitstreiter
sowie Hazel und Sally Woolfson ihre Erinnerungen an die Album-Produktion
dokumentieren. Diese sind mit seltenen Fotos - viele davon werden hier zum
ersten Mal veröffentlicht - gespickt. Die
35th Anniversary Edition des Alan Parsons Project-Albums „The Turn Of A
Friendly Card” ist eine rundum gelungene Sache. Vor
allem die bisher unveröffentlichten Stücke auf der prall gefüllten
zweiten CD machen diese Version zu einem Muss. Stephan Schelle, November 2015 |
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