The Ancestry
Program – Of Silent Mammalia Part II The Ancestry Program, kurz TAP, das sind Ben Knabe (Lead-Gesang, Lapsteel-Gitarre), Mani Gruber (Gitarre, Gesang), Mike Voglmeier (Gitarre, Gesang), Marco Osmajic (Bass), Thomas Burlefinger (Keyboards, Gesang) und Andy Lind (Schlagzeug, Gesang). Bereits mit ihrer zweiten Veröffentlichung machten sie sich auf die Suche nach ihrem Opus Magnum, dem ersten Teil von „Mysticeti Ambassadors“. Der 2. und letzte Teil „...Of Silent Mammalia“ sollte im Herbst 2022 veröffentlicht werden. Aber der enorme Erfolg, kombiniert mit dem gesteigerten Ehrgeiz, das bestmögliche Album in jeder Hinsicht zu schaffen, vom Songwriting über das Arrangement bis hin zur Produktion, machte es unmöglich, diesen Termin einzuhalten. |
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Das
lose Konzept des Albums folgt den Bartenwalen aus Teil 1, die erkennen,
dass es ihre Aufgabe ist, den Planeten zu retten, da keine andere Spezies
dazu in der Lage - oder Willens - zu sein scheint. Dazwischen gibt es
Songs, die sich mit verschiedenen Aspekten des modernen Lebens beschäftigen.
Die Geschichte endet mit einem Happy End, aber das bleibt letztlich dem
Auge, oder besser dem Ohr des Betrachters überlassen. Zehn
Songs sind es geworden, die auf dem mehr als einstündigen Album Platz
finden. Eingespielt wurde das Album von der obigen Stammmannschaft sowie
einigen Gastmusikern/innen. Die
CD erscheint in einem achtseitigen Papersleeve und enthält darüber
hinaus ein 16seitiges Booklet mit allen Songtexten und Bandfotos. Das
Booklet ist in der gleichen Art wie „Mysticeti Ambassadors Part I“
gehalten und ist daher leicht zu verwechseln. Hier wäre wahrscheinlich
eine andere Farbgebung sinnvoller gewesen um den potenziellen Käufern zu
signalisieren, dass es ein anderes Album ist. Legt man allerdings die
beiden Cover direkt nebeneinander, so ergibt sich ein komplettes, übergangsloses
Bild, was wiederum eine tolle Idee ist.
Die
Band macht auf dem hohen Qualitätsstandard weiter, in dem sie auf
„Mysticeti Ambassadors Part I“ aufgehört hat. Sie bietet Songs mit
eingängigen Melodien, tollen Soli und vertrackten Passagen. Begonnen
wird mit dem 2:15minütigen „Mysticeti Ambassadors ...“. Der Track
beginnt mit einigen Klängen, mit denen der letzte Song von „Mysticeti
Ambassadors Part I“ („Diamond Ring“) aufgehört hat und schließt so
direkt an den Vorgänger an. Insgesamt versprüht der Song eine Spur Pink
Floyd-Flair, ist aber druckvoller angelegt. Danach
folgen, beginnend mit dem 7:09minütigen „Path Of Inspiration“ mehrere
Longtracks. In diesem Song, der mit einem markanten Basslauf und Orgel
beginnt, kommen nach wenigen Momenten jazzige Bläsersätze auf. Dieser
Track ist dann auch etwas jazziger, druckvoller und vertrackter angelegt.
Vor allem in den mehrstimmigen Gesangsparts kommen herrliche Harmonien
auf. Proggig
mit leicht crimsonesken Einschüben wird es dann im 7:31minütigen
„Pangreta’s Box“. Im letzten Viertel geht dann bei den Musikern auch
so richtig die Post ab. Bluesig beginnt dann das 7:56minütige „War Is
Over“. Das Stück entwickelt sich aber schnell in eine andere Richtung
und so treten schnell die druckvollen, proggigen Parts in den Vordergrund.
Ein sehr melodischer Track, der auch eine Prise Canterbury-Stil
beinhaltet. Besondere Akzente setzt hier auch Petra Amsareiter an ihrer
Violine. Und es kommen hier einige Retro artige Sounds auf, wie
beispielsweise das Orgelspiel von Thomas Burlefinger, das an den 70’er
Jahre-Rock erinnert. Ein klasse Song. Elektronisch
(mit Klängen wie unter Wasser aufgenommen), proggig und hymnisch zeigt
sich dann das wunderbare, 8:46minütige „Maria’s Smile“. Der Song
wirkt als schwebe man unter Wasser, dann wird es zum Ende hin aber
druckvoller. Für mich eines der Highlights des Albums. Metalmäßig geht
es im 7:36minütigen „Ancestors“ weiter. Hier verbindet die Band
perfekt Metalrhythmen mit tollen Keyboardsounds und Neoproggigen
Leadgitarren. Nach
dem tollen melodiösen Song „Star To Follow“ folgen das zunächst
skurril beginnende und dann aber sehr melodiöse „Paranoid Structures“
sowie das mit jazzigen und funkigen Sounds versetzte „Create Our Sins“
sowie das abschließende Titelstück. Mit
„Of Silent Mammalia Part II“ halten The Ancestry Program den hohen
Standard, den sie bereits mit ihren vorangegangenen Alben begonnen haben,
aufrecht. Ihnen ist damit ein sehr abwechslungsreiches Werk gelungen.
Top-Album. Stephan Schelle, August 2023 |
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