Syd Barrett – An Introduction To

Syd Barrett – An Introduction To
EMI (2010)
(18 Stücke, 60:08 Minuten Spielzeit)

Einer der schillerndsten und auch tragischsten Musiker des Psychedelic Rock ist zweifelsfrei Syd Barrett, Gründungsmitglied und Songschreiber der Frühphase von Pink Floyd. Er war zur richtigen Zeit am richtigen und zugleich auch am falschen Platz in jenem pulsierenden und kreativ explodierenden britischen Underground Mitte der 1960er Jahre. Durch ihn wurde aus der ehedem Blues spielenden Band Pink Floyd der Fixpunkt der psychedelischen Rockszene Londons. Ohne ihn avancierte die Formation nur ein paar Jahre später, sicher konträr zu seinen anfänglichen Vorstellungen, mit bombastischen Rock-Konzepten zum kommerziellen Top-Act.“


„Am falschen Platz war er vor allem, weil seinerzeit Drogen allgegenwärtig waren. Psychisch zu labil, dominierten ihn LSD & Co. so sehr, dass er 1968, während der Aufnahmen zum zweiten Floyd-Album „A Saucerful Of Secrets“, fließend durch David Gilmour ersetzt wurde. Zwar erschienen im Laufe des Jahres 1970 auf dem Harvest-Label noch zwei Solo-Platten von Barrett mit spannenden und zeitweilig großartigen Songs, die er mit Hilfe seiner inzwischen ehemaligen Band-Kollegen (vor allem David Gilmour als Musiker und Produzent) sowie Freunden eingespielt hatte. Danach aber entstand ein undurchsichtiger Mythos um die Person SYD BARRETT, der u. a. in Songs wie „I Know Where Syd Barrett Lives“ (T.V. Personalities, 1981) gipfelte. Der Künstler starb schließlich im Juli 2006.“

„Da „An Introduction To Syd Barrett“, die jetzt auf CD und als Download erscheinende und insgesamt 18 remasterte Tracks umfassende Compilation, ohne die frühen, genialen Pink Floyd-Nummern absolut unvollständig wäre, werden jetzt erstmals überhaupt offiziell beide Diskographien vermischt. Das erste Song-Drittel beinhaltet die drei 1967er-Floyd-Single-A-Seiten „Arnold Layne“, „See Emily Play“ und „Apples And Oranges“ sowie 3 Stücke vom Debüt-Album „The Piper At The Gates Of Dawn“ aus dem gleichen Jahr. Von Barretts Solo-Debüt „The Madcap Laughs“ wurden sieben Songs ausgewählt (u .a. „Terrapin“ und „Octopus“), vom Zweitwerk „Barrett“ stammen vier Tracks (u .a. „Baby Lemonade“ und „Gigolo Aunt“). Der abschließende „Bob Dylan Blues“ war erstmals auf seiner 2001er-Best Of „Wouldn’t You Miss Me“ erschienen.“

Kein geringerer als David Gilmour fungierte bei dieser Compilation als Executive Producer und erstellt bei fünf Stücken („Matilda Mother“, „Here I Go“, „Octopus“, „She Took A Long Cool Look“ und „Dominoes“) einen neuen Mix. Und für das Cover zeichnet der Hausgrafiker von Pink Floyd, Storm Thorgerson verantwortlich.

„An Introduction To“ Syd Barrett ist eine sehr gute Zusammenstellung der Musik des talentierten Musikers. Hier verbinden sich die Songs der frühen Pink Floyd mit den Solowerken des Künstlers. Eine gelungene und ehrenvolle Hommage, die im Digipack mit 24seitigem, sehr schönen Booklet versehen ist. Für Fans und Sammler sowie für diejenigen geeignet, die sich den Kosmos von Syd bzw. den frühen Pink Floyd erschließen wollen.

Stephan Schelle, Oktober 2010

   

CD-Kritiken-Menue