Superdrama – The Promise

Superdrama – The Promise
Progressive Promotion Records (2014)
(7 Stücke, 56:27 Minuten Spielzeit)

Das deutsche Label Progressive Promotion Recordds schickt sich an, eines der wichtigsten Labels im Progressive Rock in Deutschland zu werden. Die letzten Veröffentlichungen von Traumhaus, Osta Love, t, Nemo oder Toxic Smile zeugen unter anderem davon. Jetzt hat das Label auch noch mit der Verpackung eines Debütwerkes aus deutschen Landen noch einen drauf gesetzt. Superdrama heißt die Band und „The Promise“ ihr Debütalbum, das am 18.02.2014 erscheinen wird.


Die Erstauflage dieser CD, die in limitierter Stückzahl erscheinen wird, kommt als Digibook mit einem sehr schön gemachten 60seitigen Booklet heraus. Das ist ein hoher Aufwand für ein Produkt einer Band, die bisher unbekannt ist. Grafisch beinhaltet das Booklet Bilder aus dem Weltall, die von der NASA zur Verfügung gestellt wurden. Darauf sind die Songtexte (in kleinen Häppchen) platziert, geschmückt von umfangreichen Erläuterungen zu den einzelnen Themen der Songs. Sehr wohltuend ist es, dass die Geschichte in deutscher Sprache abgedruckt ist, während die Songtexte in Englisch dargeboten werden.

Im Pressetext ist dazu zu lesen: In der Tradition der alten Progheroen legt SUPERDRAMA mit ihrem ersten Werk hervorragende Kompositionen vor, die sich nicht hinter den großen Namen verstecken müssen. Ausgetüftelte Rhythmen, kombiniert mit sattem Sound, emotionalen Vocals und sehr ansprechenden Texten machen die Musik zu einem spannenden Klangrausch. Prof. Petra Woisetschläger, Universität der Künste, Berlin

Musikalisch bewegen sich Superdrama, das sind Robert Gozon (Gesang, Keyboards), Robert Stein-Holzheim (Schlagzeug), Michael Hahn (Gitarren), Thomas Klarmann (Bass, Flöte) und Thilo Brauß (Orgel), im Umfeld von Progressive Rock und NeoProg. So kommen einem die ersten Klänge von „Chance Of A Lifetime“ auch vertraut vor. Druckvoll und melodisch mit nostalgischen Klangmustern wie zum Beispiel von der Orgel kommt der Song aus den Boxen. Musikalisch ist das gut gemacht und auch der Gesang ist nicht schlecht, doch hätte aus meiner Sicht eine andere Stimme dem Gesamtbild noch mehr Volumen und Intensität verliehen.

Auch „Evening The Odds“ zeigt sich von gleichem Charakter. Vor allem im Mittelteil wenn Robert seine Schlagfelle druckvoll bearbeitet, kommen hypnotische Momente auf. Es gibt aber auch einige überladene Parts. An einigen Stellen scheinen Superdrama gar der Hamburger Band Sylvan nacheifern zu wollen. Das sind aber nur Fragmente.

Wie die Musik zu einem Drama - das passt ja zum Bandnamen - oder Theaterstück wirkt „Turn The Stone“. Auch jazzige Motive kommen im Instrumentalteil des Longtracks zum Tragen. Mit einem vertrackten Rhythmusmuster zeigt sich dann „In Love For A Day“. Sehr schön ist der Part, in dem dieser Rhythmus einem Akustikgitarrenpart weicht.

Satzgesang bietet „Beyond The Edge“, das mit seinem Orgelsound nostalgische Momente aufkommen lässt. Hier entwickelt sich dieser Longtrack, so wie es sich gehört, unermüdlich und zeigt verschiedene Facetten. Besonders gefallen mir die Keyboardpassagen von Robert Gozon sowie die nostalgischen Orgelsounds. Das recht eingängige „Healing Earth“ und das mehr als elfminütige Titelstück beenden dann die CD.

Die Aufmachung der CD ist wirklich mehr als gelungen. Auch die Musik des Debüts der deutschen Progressive Rockband Superdrama kann sich mehr als hören lassen. Einzig der Gesang scheint - auch wenn er nicht schlecht ist - von der Stimmlage her nicht ganz zu passen. Eine markantere Stimme hätte der ansonsten guten Produktion noch besser zu Gesicht gestanden.

Stephan Schelle, Februar 2014

   

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