Sula Bassana - Kosmonauts Hinter dem Projekt Sula Bassana verbirgt sich bekanntlich der Multiinstrumentalist Dave Schmidt. Mit seinem Projekt hat er sich bisher im Bereich des Psychedelic-Rock’s bewegt. Auf seinem neuen Album „Kosmonauts“, das Anfang September 2010 veröffentlicht wird, schlägt Dave aber eine gänzlich andere Richtung ein. So elektronisch waren seine Werke bisher noch nicht, so dass „Kosmonauts“ durchaus in die Sparte von Ambient und traditioneller Elektronik eingeordnet werden kann. |
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Ein wenig nach Kraftwerk der frühen Tage klingt auch „Thora“, der es ebenfalls auf mehr als zehn Minuten bringt. Zunächst werden elektronische Klangmuster aufgebaut, denen dann rhythmische Elektronikkaskaden folgen. Trotz einer gewissen Monotonie kann auch dieses Stück überzeugen. Vor allem im zweiten Teil bekommt der Sound einen modernen Anstrich. „Stella Star“ geht in die gleiche Richtung wie die vorangegangenen Stücke, während „Trillian“ etwas experimenteller und nach einem surrealen Soundtrack klingt. Aber auch hier kommt durch gewisse Rhythmusmuster ein Schuss Kraftwerk mit ins Spiel. Dieser Effekt wird durch spätere Sounds, die typisch für Kraftwerk waren, noch verstärkt. Das spacige, flächige und teils hymnische „Pygar“ beendet dann diese tolle CD. Durch seine Rhythmuswechsel und Gitarreneinlagen ist das Stück sehr abwechslungsreich. Klanglich ist die Produktion ganz hervorragend geraten. Das ist auch kein Wunder, hat doch Soundtüftler Eroc Hand ans Mastering gelegt. Und diese Qualität macht sich bezahlt, denn der Sound ist unglaublich transparent, was die hypnotisch/psychedelische Stimmung noch unterstützt. Das Album existiert bereits in leicht veränderter Form als CDR unter dem Namen „Sulatronics 2“, kommt aber jetzt als richtige CD auf den Markt. „Kosmonauts“ ist ein tolles Album, das sich in der Schnittmenge von Psychedelic, Ambient und traditioneller Elektronik bewegt. Dabei zieht Dave einen unglaublichen Spannungsbogen in den einzelnen Tracks. Beide musikalische Lager (Psychedelic/Elektronik) werden an dieser CD ihre Freude haben, mir gefällt sie jedenfalls ausgesprochen gut. Stephan Schelle, August 2010 |
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