Streetmark -
Dry Streetmark war eine Düsseldorfer Band, die sich bereits 1969 gründete, aber erst durch ihren 1975’er Plattendeal mit dem Sky-Label, bei dem insgesamt vier Alben erschienen, ihren Erfolg feiern konnte. Nach dem Debütalbum „Nordland“ und dem zweiten Werk „Eileen“, bei dem Wolfgang Riechmann zur Band gehörte, der zwei Jahre später durch einen tragischen Umstand starb, veröffentlichte die Band im Jahr 1979 ihr Album „Dry“, welches am 24.04.2015 bei Sireena in remasterter Form wiederveröffentlicht wird. |
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Musikalisch
boten Streetmark eine Mischung aus Classic-, Progressive-, Krautrock und
elektronischer Musik. Und mit dieser Mischung und dem Szenehit
„Lovers“ mauserte sich „Dry“ zum erfolgreichsten Album der Band.
Eigentlich hätte nach diesem Album und den erfolgreichen Konzerten zum
Album die Zukunft für Streetmark hervorragend aussehen müssen, doch
aufgrund eines erneuten Besetzungswechsels entstand mit „Sky Racer“
1981 der Schwanengesang der Düsseldorfer Formation. Im gleichen Jahr löste
sich die Band auf. Doch
kommen wir zur Musik auf „Dry“: Die beiden Stücke „Intro“ (6:20
Minuten) und „Welcome“ (5:20 Minuten) sind erstmals wieder in
zusammenhängender Form zu hören und stellen Quasi einen der beiden
Longtracks dar. Das
„Intro“ beginnt sehr elektronisch und lässt zunächst auf ein Album
der traditionellen Elektronikmusik schließen. Einiges in diesem Opener
klingt nach Künstlern wie Robert Schroeder oder auch Tangerine Dream. Mit
den ersten Takten von „Welcome“ kommen dann aber eindeutig an
Krautrock erinnernde Sounds auf. Schlagezug und Keyboards erinnern jetzt
an Bands der Marke Novalis oder auch Uriah Heep. Wunderbare Melodien
ziehen durch den Raum, und es wird schnell klar, warum dieses Album so
erfolgreich war. Dorotheas Gesang passt ganz hervorragend zu diesem
treibenden Stück, das Ohrwurmcharakter besitzt. „Sunny
Queen“ ist mit seinen 7:28 Minuten Spielzeit der längste Einzelsong des
Albums. Thomas Schreiber übernimmt in diesem Stück den Gesangspart. Er
hat dabei einen eigentümlichen Akzent wie seinerzeit Frank Bornemann von
Eloy, was das Stück aber sehr liebenswert macht. Auch hier kommen mir so
einige Deutsche Rockbands aus den 70’er Jahren in den Sinn. Ist das Stück
anfangs noch recht ruhig gehalten, nimmt der Rhythmus im zweiten Teil zu
und das Stück erinnert nun auch an Grobschnitt & Co. Mit
„Lovers“ ist dann der erfolgreichste Titel der Band an der Reihe. Das
Stück besitzt eine unglaubliche Ausstrahlung, die sofort gefangen nimmt,
obwohl sich der Rhythmus doch sehr stark wiederholt und die Drums recht
stoisch von Bogdan Skowronek geschlagen werden. Auch heute noch hat dieses
Stück nichts von seiner Faszination verloren, die es damals in
Radiosendungen wie die Schlagerralley im WDR auf die vordersten Plätze
brachte. „Drifting“
ist eine sehr sanfte, ambiente Nummer mit Akustikgitarre und Satzgesang,
das in der zweiten Hälfte unwiderstehlich wird und mich stark an Flaming
Bess erinnert. „Disco Dry“ ist der schwächste Song des Albums, denn
hier versuchen Streetmark recht eigenwillig auf den Discozug
aufzuspringen. Man sollte es aber eher als augenzwinkernde Nummer
betrachten. Den Abschluss macht dann das einfühlsame „Watch Out“, bei
dem Dorothea’s Gesang wieder unter die Haut geht. Mit
der Wiederveröffentlichung von Streetmark’s „Dry“ hat das deutsche
Label Sireena Records wieder eine tolle Platte des ehemaligen Sky-Labels
ins CD-Zeitalter gerettet. Eine CD, die in keiner Krautrocksammlung fehlen
darf. Stephan Schelle, März 2015 |
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