Stealing Axion - Moments

Stealing Axion - Moments
Insideout music (2012)
(11 Stücke, 76:23 Minuten Spielzeit)

Stealing Axion aus dem Pazifischen Nordwesten der USA wurden im Winter 2009 von den Gitarristen Dan Forbrich, Josh DeShazo und Phil Willmarth gegründet – drei Freunde, die sich regelmäßig trafen, zusammen abhingen und Riffs schrieben. Nach und nach entwickelten sich erste Songs aus diesen Sessions, und Anfang 2010 nahmen sie in Eigenregie ihre erste EP auf, die sich nach ihrer Veröffentlichung rasant im Netz verbreitete und von Fans und Kritikern haufenweise mit Lob überschüttet wurde. Mit diesen Songs als solider Grundlage schrieb die Band weitere Tracks und verfeinerte ihren Sound, so dass man schon bald genug Material zusammen hatte, um ein vollständiges Album abzuliefern.


Das LineUp, das die CD bereits im Jahr 2010 einspielte und herausbrachte (die CD erscheint am 24.08.2012 in Europa) besteht aus Dan Forbrich (Gesang, Gitarre), Josh DeShazo (Gesang, Gitarre), Phil Willmarth (Gesang, Bass) und Blake Ferris (Schlagzeug).

„Wir haben das Gefühl, dass dieses Album der Höhepunkt der unterschiedlichen Kompositionstechniken ist, mit denen wir in den vergangenen Jahren herumexperimentiert haben“, gibt Dan zu Protokoll. „Wir nehmen die Grundstrukturen eines Songs, lassen sie gären und fügen dem Mix so lange neue Ebenen hinzu, bis wir zufrieden sind. Einige dieser Songs brauchten eine Weile, bis sie völlig ausgereift waren.“

Was den lyrischen Ansatz der Band betrifft, erklärt Josh: „Wir haben eine etwas andere Herangehensweise an unsere Textkomposition. Wir versuchen, jeden unserer Songs auf eine einzelne Geschichte oder ein eigenes Konzept zu fokussieren, das sich jedoch auf eine größere Wahrheit und Botschaft bezieht. Das lässt auf Seiten des Zuhörers letzten Endes mehr Spielraum für Interpretationen und hilft jedem einzelnen dabei, eine einzigartige Erfahrung zu haben.“

Dieses Powerquartett hat mit „Moments“ ein richtig energetisches Werk eingespielt, das nur so vor Kraft strotzt. Schon der Opener „Mirage Of Hope“, der in den ersten Momenten noch verhalten klingt, haut eine ordentliche Riffwand auf den Hörer los. Dazu gibt es schon growlartigen Gesang, der sich aber in Grenzen hält und mit den übrigen Gesangsparts sehr gut harmoniert. Am besten gefällt mir die Musik, wenn die Gesangsstrukturen sehr klar und transparent rüberkommen. Dieser erste Song ist quasi schon die Blaupause für den Rest des Albums, das in gleicher Kraft erstrahlt.

Der Metalanteil bei den einzelnen Songs liegt schon recht hoch, doch ist das Gesamtwerk dem Progmetal zuzuordnen, weil es einige strukturelle Passagen und auch musikalische Feinheiten aufweist, die in diese Sparte passen. Aber die Grenzen sind hier schon recht schwammig und durchlässig. Der Song „It’s Too Late Now“ sticht durch seine ruhigere Art ein wenig aus dem Album hervor. Hier geht die Band sehr Balladesk vor und bewegt sich eher im Progbereich ohne die Metalelemente einzuflechten. Der Rest ist aber deutlich metallastiger.

Die amerikanische Band Stealing Axion hat auf ihrem Debütalbum eine Mischung aus grobem, modernem Metal mit teilweise filigranen und sanften Passagen zusammengesetzt. Allerdings liegt bei den Stücken der Fokus klar auf der härteren Gangart und damit dem Metal. Und doch schaffen es die vier Amerikaner einen guten Gesamteindruck zu hinterlassen. Diese Scheibe sollte man auf jeden Fall antesten.

Stephan Schelle, August 2012

   

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