Spocks Beard - Snow

Spock's Beard - Snow
insideout (2002)

Die amerikanische Band Spock’s Beard wird seit Jahren als die ProgRock-Band bezeichnet. Ich selbst bin allerdings erst im Jahr 2002 auf sie aufmerksam geworden. Durch die Euphorie in Musikzeitungen wurde ich neugierig. Das einzige Lied, was ich von ihnen kannte war „Stranger In A Strange Land“, das sich auf einer CD der Zeitschrift Eclipsed befand. Da mir dieser Titel gefiel, kaufte ich blind ihr aktuelles Album „Snow“, auf dem sich das zuvor genannte Stück auch befindet. Und ich wurde nicht enttäuscht.

„Snow“ ist bereits das sechste Studioalbum der Band um den Mastermind und Multiinstrumentalisten Neal Morse. Es stellt zugleich ihr erstes Konzeptalbum dar. Das Album ist in der Tradition von Pink Floyd’s „The Wall“ und Genesis „The Lamb Lies Down On Broadway“. Meiner Meinung nach kann es ohne Zweifel mit den vorgenannten Meisterwerken auf eine Stufe gestellt werden, denn die Band liefert hier ein absolut tolles Werk ab.
 

 

Die DoppelCD ist als wunderschön aufgemachtes Digipack erhältlich, das vom Aussehen dem Pink Floyd-Album „Pulse“ ähnelt. Dieses kleine Buch enthält einen 28seitigen Innenteil, in dem sämtliche Songtexte abgedruckt sind und die Geschichte durch sehr ansprechende Bilder unterlegt wird. Neben diesem Digipack gibt es noch eine limitierte Version, die in einem Karton ausgeliefert wird. Dieser kleine Karton enthält zusätzlich eine dritte CD (51 Minuten lang) mit Alternativversionen bzw. Demotiteln. Außerdem sind dem Pack noch drei Aufkleber mit den Covern der letzten drei Alben sowie ein vierseitiges Blatt mit der Story, die von Snow, einem menschlichen Albino handelt, beigelegt.

Die Musik auf den Silberlingen ist exzellent. Das die Musiker früher einige Rockgrößen wie Yes, Genesis, Eagles, Pink Floyd etc. gehört haben ist nicht zu verleugnen. Es sind in den Stücken immer mal wieder Anleihen dieser Bands zu hören. Aber Spock’s Beard kochen ihr eigenes Süppchen. Die musikalische Bandbreite ist weit gefächert und so sind verschiedene Stilelemente auszumachen. ProgRock, Westcoast, 70’er Jahre, Rock-Oper und auch Heavy Metal-Elemente sind in den Stücken zu finden. Sie schaffen es einen eigenen Sound hinzulegen, der fasziniert. Ob das nun die ausgefeilten Songs, die Solopassagen oder der tolle mehrstimmige Gesang ist, es verbindet sich zu einem perfekten Ganzen.

CD 1 bringt es mit seinen elf Titeln auf über 53 Minuten Länge. Gleich der erste Titel „Made Alive/Overture“ bietet praktisch einen Einstieg in die CD. Die Musiker verbinden in diesem Stück Versatzstücke der anderen Titel dieser ersten Scheibe, so ist es möglich sich auf dieses Werk einzustimmen. Neben dem schon erwähnten „Stranger In A Strange Land“ gehören für mich vor allem „Long Time Suffering“, „Open Wide The Flood Gates“ und „Wind At My Back“ zu meinen Favoriten. Schon nach kurzer Zeit ist man gewillt die einzelnen Texte mitzusingen.

CD 2 bringt es mit 15 Stücken gar auf 58 Minuten Spielzeit. Auch auf diesem Silberling sind wieder sehr unterschiedliche Songs, von denen mir besonders das herrlich gesungene „Carie“ gefällt, enthalten. Bei dem vorgenannten Stück laufen mir wohlige Schauer über den Rücken. Toll auch der Titel „Ladies And Gentlemen …..“ bei dem es sich um eine Art Improvisation des Keyboarders Ryo Okumoto handelt. Das Stück klingt, als sei es bei einem Konzert aufgenommen worden. Man kann beim Hören förmlich Ryo wie einen wilden Derwisch auf dem Boden liegend die Tasten seines Instrumentes bearbeiten sehen (s. auch Foto im Booklet).

Die Songs sind teils sehr komplex angelegt und wechseln in ihrem Verlauf auch Stilart und Rhythmus, das macht das Werk zu einer sehr abwechslungsreichen Scheibe. Der Sound ist ebenfalls hervorragend. Ich kann mich den Lorbeeren, die die Band bisher bekam nur anschließen. Die CD gehört eindeutig mit zu meinen Lieblingsscheiben des Jahres 2002.

Fazit: Absoluter Kauftipp !!!!!!!!!!!

Weitere Infos zur Band erhaltet ihr auf der offiziellen Internetseite der Band. Die URL lautet:

http://www.spocksbeard.com

Stephan Schelle, Mai 2003

 
   

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