Soundtrack – Kill Me Today, Tomorrow I’m Sick
Command Records / Soulfood (2020)

(23 Stücke, 61:03 Minuten Spielzeit)

Der deutsche Film „Kill My Today, Tomorrow I’m Sick“, zu dem am 24.01.2020 der Soundtrack erscheint, wurde bereits im Jahr 2018 gedreht. Er hat bereits einige Auszeichnungen bzw. Nominierungen für Preise erhalten. Musikalisch bietet der Soundtrack zum Einen mehrere Rocksongs, zum Anderen aber auch einen typischen Score.


Zum Filminhalt:

Kosovo 1999. Waffenstillstand. Der Konflikt zwischen den verfeindeten Parteien schwelt weiter. Anna aus Deutschland ist voller Idealismus und will helfen. Umgeben von Mördern, Glücksrittern, naiven Gutwilligen und Zynikern aus aller Welt, muss die junge Frau zu schmutzigen Tricks greifen, um ihr Ziel zu erreichen: Die subversive Station RadioOneKosovo sendet ein Minderheitenprogramm für alle. Hier werden mit lässigem Sound und dem Humor der Verzweiflung Tabus gebrochen und den Mächtigen die Hölle heiß gemacht.

Zur Musik:

Was, wenn die alle zusammen in einer Band spielen würden? Matt Beck (Matchbox 20, Rob Thomas). Nick Buda (Taylor Swift, Jewel), John Rhino Edwards (Status Quo). Guthrie Trapp (Phish, Ashley Monroe). Damit das im Leben wenigstens einmal so klingt, hat der Produzent Robert Papst die Musiker gerufen. Und alle lieferten mit Begeisterung ihren Part. Die internationale Produktion wurde in New York, Nashville, München und London aufgenommen.

Dazu die Lead-Vocals von: Janina Dietz, die mit ihrer Band JATD und dem Song „By Your Side“ in den deutschen Radiocharts Platz 32 eroberte; Garcia Satler; Chistian Bina Birawsky; Hardy Hartmeier und von Jörg Sieber, der mit der Band Dominoe und dem Song „Here I Am“ bis auf Platz 4 der Media Control Charts stürmte. Und dann noch der Titel, der im Film eine besondere Rolle spielt: „Special Friend“. Im Original von den Lurkers (1995). Für den Soundtrack neu aufgelegt. Besonderer Gimmick: Die Vocals liefern neben den oben genannten Sängern Schauspieler Carlo Ljubek und Original-Sänger Arturo Bassic.

Der Soundtrack beginnt zunächst mit acht Rocksongs. Den Anfang macht der von Janina Dietz gesungene Titelsong, der zunächst mit atmosphärischen Gitarrenlicks startet, dann aber zu einem schnörkellosen, temporeichen Rocksong mutiert. Das geht richtig gut ab. Sehr amerikanisch mit Bluesrockeinschlag zeigt sich der zweite Song „In Cash We Trust“. Eine sehr eingängige Rocknummer.

Zündenden, druckvollen Hardrock bietet danach „Elexir“. Danach kommt ein starker Bruch, denn „Dance Dance Dance“ bietet besten Discosound mit Philly-Feeling (auch „Saturday Night Fever“ lässt grüßen). Dem folgt dann aber wieder ein schöner bluesiger, straighter Rocksong. „Superlover“ ist dagegen in lupenreiner Popsong. Atmosphärischer Rock mit Popfeeling und unter die Haut gehender Stimme von Janina Dietz bietet „Suitcase Full Of Memories“. „Special Friend“ verbreitet dann Punkfeeling.

Nach diesen acht Songs kommt dann der zwölfteilige Score, der von Hugo Siegmeth und Robert Papst erstellt wurde und dessen einzelne Tracks zwischen 0:53 und 3:39 Minuten Spielzeit liegen.

Die Musik liegt dabei zwischen atmosphärischen, ambienten elektronischen Sounds wie in „Thoughts Of Gazmend“, verträumten, melancholischen Pianomelodien („Anna Meets Plaka“), rhythmisch treibenden Soundscapes („Escape And Emergency Routes“) oder hymnischen Sounds und Melodien wie von einem Hans Zimmer („Gazmend’s Adress And The Death Of A Friend“), um nur einige zu nennen.

Nach dem Score kommen als Bonus noch zwei weitere, instrumentale Stücke sowie der Radio-Edit des Titelsongs. Vor allem die beiden Instrumentalstücke „Perfect Combination“ und „Dangerous Combination“, deren Grundstruktur sich sehr ähneln, bieten noch einmal eine ungeheure Power. Gothic, Trance, Metal und Worldmusic werden zu einer treibenden Melange verbunden, die einfach nur begeistert.

Der Soundtrack zum Film „Kill Me Today, Tomorrow I’m Sick“ bietet eine gute Mischung aus klasse Rocksongs und einem teils sehr atmosphärischen, ambienten und auch hymnischen Score.

Stephan Schelle, Februar 2020

   

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