Soulmatic - Silverliner
Sonic Revolution / Bob Media (2017)
(11 Stücke, 39:21 Minuten Spielzeit)

Mit ihrem dritten Longplayer „Silverliner“ liefert das Blues-Rock Trio „Soulmatic“ eine lupenreine Analog-Platte ab. Ihren groovigen Sound hat die Band erneut auf den Punkt gebracht und neben den neuen Songs auch drei Songs ihres Debütalbums neu eingespielt. Für den stilechten Analog-Sound sorgte kein geringerer als Ian Remmer, der bereits mit Bands wie Nazareth, Three oder Jean Beauvoir zusammen arbeiten konnte und in den Londoner Red Room Studios den Mix des Albums komplett analog finalisierte. So ist es im Pressetext zu lesen.


Musikalisch bieten die die Jungs mit einer Ausnahme wirklich gute Songs. Das geht mit „Flying Away“ schon mal ordentlich los. Knackiger Hardrock mit nostalgischem Faktor und leichtem Bluesrockeinschlag. Auch der folgende Song „Down Town“ macht richtig Spaß, da sie hier Rock mit Ska-Rhythmen verbinden. Das funktioniert ungewöhnlich gut. Aber spätestens beim dritten Song, dem Titeltrack, wird deutlich, dass das Manko bei der Band beim Gesang liegt. Während die Musik überzeugen kann, wirkt der Gesang aus meiner Sicht hier schon etwas neben der Spur.

Soulmatic haben neben den Eigenkompositionen eine Coverversion von Bob Marley’s Klassiker „No Woman No Cry“ eingespielt. Man muss sich aber fragen, was die Band da geritten hat, denn der Gesang geht aus meiner Sicht überhaupt nicht. Die Nummer hätte man sich sparen sollen, denn sie klingt schon recht dilettantisch. Die restlichen Musiker scheinen sich im weiteren Verlauf anstecken zu lassen, denn im folgenden „Out From The Distance“ ist der Gesang eigentlich wieder ok, doch nun kommen in den Melodien einige Disharmonien auf, die auf mich störend wirken. Ansonsten wäre das ein guter Song geworden.

Mit „Drive You Home“ ist dann eine knackige Rocknummer mit einem leichten stilistischen Mix aus Status Quo und ZZ Top auf dem Album. Dieser Song geht richtig gut ab. Die Midtemponummer „Crazy Sally“ weiß dann auch zu überzeugen, was vor allem an der Gitarrenarbeit liegt. Schlimm wird’s dann aber in „Cruis’n Out In Space“, das ich mir aufgrund des Gesangs nicht komplett anhören kann. Etwas punkig geht es dann in „Nothong’s Goin On“ zu.

Soulmatic hinterlassen bei mir einen sehr zwiespältigen Eindruck. Während einige Songs richtig gut rüberkommen, sorgt bei einer ganzen Reihe von Songs der Gesang bei mir aber für Unmut, denn es klingt als wenn man wollte, aber nicht konnte. Negatives Beispiel ist die Bob Marley-Komposition „No Woman No Cry“. Hier sollte die Band dringend einen richtigen Sänger finden.

Stephan Schelle, März 2017

   

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