Solitude – Brave The Storm

Solitude – Brave The Storm
Sony Music / Fast Ball (2011)
(10 Stücke, 54:39 Minuten Spielzeit)

In Tokio lebt die New Wave Of British Heavy Metal auch 30 Jahre nach ihrer Geburt ungebrochen weiter. Verantwortlich dafür sind Akira Sugiucchi (Gesang) und seine drei Mitstreiter, welche sich aus Ex-Mitgliedern der Kult-Combos Sacrifice und Rip Tide zusammensetzen. Unter dem Banner von Solitude vereint sich traditioneller Metal mit progressiven Elementen und lässigen 70's Einflüssen.


Seit nunmehr 15 Jahren zelebriert die Band mit spielerischer Leichtigkeit feinstes Oldschool-Riffing, angetrieben von einpeitschendem und authentischem Drumming. Die kraftvolle und charismatische Stimme von Sugiucchi verleiht den Songs eine Extraportion Biss und setzt sich markant über stilistische Grenzen hinweg. Dass die Japaner in der Lage sind auch über ihre Landesgrenzen hinaus Begeisterung bei Metal-Fans unterschiedlicher Lager hervorzurufen, haben sie bereits 2003 auf dem deutschen „Headbangers Open Air“ bewiesen. Nach ihrer energetischen Performance adelte das Rock Hard Solitude mit dem Urteil „Highlight des Festivals“.

Ich muss gestehen, dass ihr neustes Album „Brave The Storm“, das im September 2011 erschienen ist, für mich der erste Konztakt zur Musik des japanischen Quartetts ist. Aber die vier Metaller Akira, Toru Nishida (Bass), Shingo Ida (Gitarren) und Takamasa „MAD“ Ohuchi (Schlagzeug) überzeugen mich von der ersten Minute ihres Albums an, auf dem sie hochmelodischen Metal bieten. Stimmlich grenzt Akira manchmal ansatzweise an die Reibeisenstimme von Alice Cooper, auch wenn er nicht das Charisma von Cooper erreicht.

Mit dem Opener „You Were All Of My Life“ zeigen sie von Beginn an, wohin die Reise auf dem Album geht. Allerdings beginnen sie zunächst mit einem herrlichen Akustikgitarrenintro, das nach etwa 45 Sekunden von voluminösen Gitarren und einem druckvollen Schlagzeug abgelöst wird und in einen treibenden Metaltrack wechselt. Ein tolles Stück gleich zu Anfang der CD.

Es darf auch mal kräftig gefrickelt werden, was sich in Songs wie „Falling Down“ zeigt. Aber diese Frickelorgien, die mit stakkatoartigen Drums unterlegt sind, halten sich angenehm in Grenzen bzw. passen sich hervorragend dem jeweiligen Song an.

Eine etwas progressive und crossover mäßige Musik bieten sie dann in dem abwechslungsreichen „Angel's Song“ bei dem sie mit wechselnden Lautstärken und Rhythmen spielen. Einen nostalgischen Touch hat „Head Wind“, dass zunächst mit einem Knistern beginnt, dass an eine LP erinnert. Dann entwickelt sich aber ein druckvoller Metaltrack, der vom Riffing auch an Bands wie Black Sabbath & Co. erinnert.

Mit „Brave The Storm“ ist Solitude eine gute Metal-Platte gelungen, die vor allem durch ihre Melodien zu überzeugen weiß. Unterschiedliche Härtegrade halten darüber hinaus das Album am Leben. Japan Rocks!!

Stephan Schelle, November 2011

   

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