Sly &
Robbie – Present Taxi Gang In Discomix Style 1978 - 1987 In der Pop- und Reggae-Szene gehört das jamaikanisches Musiker- und Produzenten-Duo Sly & Robbie, bestehend aus dem Schlagzeuger Sly Dunbar und dem Bassisten und Keyboarder Robert Shakespeare zur Elite. Die beiden, die über viele Jahre die Rhythmusgruppe der jamaikanischen Reggae-Band Black Uhuru bildeten, wirkten unter anderem auch an Alben von Peter Tosh, Gregory Isaacs, Culture und vielen anderen Reggae-Interpreten mit und arbeiteten u.a. mit Joan Armatrading, Joe Cocker, Ian Dury, Bob Dylan, Serge Gainsborough, Herbie Hancock und Mick Jagger. |
||||
Die
CD-Version, die mir vorlag (es wird auch eine DoppelLP geben) enthält
eine CD im Digipak mit 24-seitigem Booklet und ausführlichen Linernotes
von Reggae-Experte Noel Hawks. Da
ich die Originalsongs nicht kenne, hier einige Passagen aus dem
Pressetext: Die Titel auf dieser
Zusammenstellung belegen nachdrücklich das umfangreiche Verständnis, das
Lowell „Sly“ Dunbar & Robert „Robbie“ Shakespeare für die
Wurzeln von Reggae, amerikanischem Rhythm ‘n’ Blues und Soul besitzen.
Ihre Versionen von zeitgenössischen und klassischen Soul-Songs zeigen Sly
& Robbie in bester Form bei ihren Interpretationen von Little Willie
Johns „Fever“, Al Wilsons „Show & Tell“, Tony Joe Whites
„Rainy Night In Georgia“ (nach der Soul-Coverversion von Brook
Benton), The Delfonics’ „Don’t Break Your Promise“, The
Impressions’ „You Must Believe Me“, The Spinners’ „Could It Be
I’m Falling In Love“ und von einem Doppelpack mit Reggae-Versionen von
Marvin Gayes „Sexual Healing“ und „Inner City Blues“. Die
Songs werden ausdrucksstark und voller Feeling von verschiedenen Sängern
interpretiert und profitieren von Sly & Robbies herausragender
Rhythmusarbeit, die bei den hier veröffentlichten Langversionen besonders
hervorsticht. Seit mehr als vierzig Jahren haben die beiden dermaßen viel
zur Entwicklung des Reggae beigetragen, dass sie getrost als dessen Rückgrat
bezeichnet werden können. Die
einzelnen Songs haben Laufzeiten zwischen 6:54 und 11:34 Minuten. „Rainy
Night In Georgia“ von Tinga Stewart, mit dem die CD beginnt, ist ein
toller Reggae-Song, der die Klasse der Musiker aufzeigt. Soul und
Discosound wird dann in „Show & Tell“ mit einem Reggaerhythmus
versehen. „Sexual Healing“, hier von Jimmy Riley interpretiert, kann
auch in der neunminütigen Reggae-Version punkten. Allerdings gibt es
hier, wie auch in den anderen Songs einige Längen. Ich muss allerdings
gestehen, dass der Klassiker „Fever“, den Elvis Presley unsterblich
machte, in der Version von Martha Griffiths schon recht gewöhnungsbedürftig
ist. Hier gibt es keinen Reggaerhythmus, sondern nur Bass und dezentes
Schlagwerk und clapping Hands bzw. Fingerschnipsen als Rhythmus. Für
Reggae-Freunde ist diese Veröffentlichung sicher sehr interessant, der
Rockfreund wird die Compilation allerdings nicht so oft in den Player
legen. Auch eignet sich das Album meines Erachtens nicht unbedingt für
die nächste Fete, da es (außerhalb des Reggae-Umfelds) zu wenig bekannte
Songs enthält. Stephan Schelle, Februar 2017 |
||||