Silverfuchs -
Teifl eini ... Gut ein Jahr nach der Debüt-EP „Es muaß wos weidergehn“ der österreichischen Band Silverfuchs um Bandkopf (Boxty-Gitarrist) Sepp Tieber-Kessler, der die Band 2018 gründete, erscheint am 17.12.2021 der erste Longplayer des Trios. Das Album trägt den Titel „Teifl eini ...“ und enthält neben acht neuen Stücken auch die vier Songs der EP. |
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Eine
Rezension der EP findet ihr auf meiner Page, daher beschränke ich mich
hier auf die neuen Stücke. Ganz in der Tradition eines Georg Danzer
zeichnet sich Mastermind Sepp Tieber-Kessler bei den Songs auf dem Album
durch sein Songwriting und seine Kompositionen aus. Auch
auf ihrem Debüt-Full-Length „Teifl Eini“ tragen Silverfuchs das Herz
auf der Zunge und lassen Gesellschaftskritik in ihre Kunst einfließen. So
ist der Opener „Gondelbahnwahnsinnsjodler“ eine Kritik an der
kapitalistisch geprägten Ausverkaufsstrategie gieriger Gesellen an den
Alpen durch den Tourismus. Das zweiminütige Stück bietet
einige typisch österreichische Folk-Klänge, vermischt mit einigen
bluesigen Elementen. Hier singen sie allerdings in einem sehr starken
Dialekt, dem man - aufgrund fehlender abgedruckter Texte - kaum folgen
kann. Nach
dem Titelstück geht es dann mit „Bitte gib mir A Wossa“, einem musikalischen
Anbandelungsversuch im bluesigen Uptempo mit u.a. Mundharmonika,
weiter. Im Song „Frischer Wind“
befassen Silverfuchs sich mit dem Thema der Seelenverwandtschaft und den
damit verbundenen Problemen, die in einer Beziehung auftreten können. Musikalisch
verpackt ist das Ganze in einem balladesken, intimen Gewand mit herrlicher
Steelguitar. „Blaue
Marmelad“ bietet eine Mischung aus Singer/Songwriter und Blues mit
Ragtimeklavier. Als mahnender Song
ist die erste Singleauskopplung „Tiefgefrorener Schrei“ zu verstehen,
die sich auf intelligente Art mit den Verbrechen der NS-Zeit
auseinandersetzt und ein Mahnmal darstellen soll, dass sich diese Taten
nicht wiederholen bzw. niemals in Vergessenheit geraten sollen. Dieser
Song wird von dem Gastsänger Alexander Seidler gesungen. Hier kommt
wieder Georg Danzer-Feeling auf, während die Gitarren eine Spur Dire
Straits-Atmo verströmen. Um
das Auf und Ab des Lebens geht es bei dem Titel „Südsteirischer Hügellandblues“.
Vor
allem die Blechgitarre vermittelt Bluegrass-Atmo. Und
mit „Daham“ präsentieren Silverfuchs einen ganz persönlichen Song,
den Sepp Tieber-Kessler auf einer Wanderreise von Graz nach Dublin (alles
zu Fuß) unterwegs schrieb. Hier sind auch wieder Gesangsgäste im
Studio gewesen. Dieses Mal ist es Das Kuchlquartett, bestehend aus
Alexander Seidler, Andrea Janisch, Christian Jungwirth und Florian
Kaineder. In diesem Downtemposong mit leicht jazzigem Flair wird
Singer/Songwriter mit sanftem Pop verbunden. „Das
letzte Hemd“ bietet nicht nur das klare Statement, dass wir im Angesicht
des Todes alle gleich sind, sondern ist auch der letzte Song des Albums. Nach
ihrer letztjährigen EP „Es muaß wos weidergehn“ erscheint im
Dezember 2021 der erste Longplayer des österreichischen Trios
Silverfuchs, die sich anschicken in die Fußstapfen ihres beliebten
Landsmannes Georg Danzer zu treten. Das gelingt ihnen im Bereich
Singer/Songwriter wirklich gut. Stephan Schelle, November 2021 |
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