Silver Dust –
House 21 Die Band Silver Dust ist in unserem Nachbarland, der Schweiz, beheimatet. Das Quartett bestehend aus Lord Campbell (Gesang, Gitarre, Keyboards, Programmierung), Tiny Pistol (Gitarren), Kurghan (Bass) und Mr. Killjoy (Schlagzeug) bietet eine Mischung aus melodisch-klassischem Rock, Steam-Punk, Metal, Gothic, progressiven Einflüssen und einem Schuss Rock-Theater. Neben den zehn Eigenkompositionen findet sich noch eine Coverversion von „Bette Davis Eyes“, das in der Version von Kim Carnes in den 80’er Jahren ein Welthit war, auf dem Album. Bei diesem haben sie Mr. Lordi (Sänger der Band Lordi) als Gast gewinnen können. |
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Das
gut zweiminütige, einleitende „Libera Me“ beginnt mit Akkordeonsounds
und weiblichen Chören, in die sich teils bombastische und sinfonische
Elemente hinzufügen, was eine skurrile und leicht unheimliche Stimmung
erzeugt und so eine passende Einleitung in das Album darstellt. Die
tickende Uhr und der düstere Satz am Ende dieser „Ouvertüre“ ergänzen
das gut. Das hat was von einem Soundtrack für eine Geistergeschichte.
Dazu passt das Horror mäßige Cover sehr gut. Mit
„The Unknown Soldier“ kommt dann der erste Song, der kraftvoll mit
druckvollen Riffs und einem stoischen aber treibenden Schlagzeugrhythmus
aus den Boxen schallt. Gesanglich liegt Lord Campbell ein ums andere Mal
in der Nähe von Metallica’s James Hetfield, ohne diesen aber zu
kopieren. Und dieser stilistische Einwurf wird sich auf anderen Stücken
des Albums noch fortsetzen. Lord Campbell sorgt dabei mit seiner
eindringlichen Art für einen hohen Spannungsbogen. Heavy
Metal mäßig geht es dann im Titelstück zu. Mit einigen Kirmesmusik
artigen Einwürfen wird die theatralische Form ihrer Musik aufgebaut. Das
passt allerdings recht gut zu den harten Metalklängen. Es folgen mit
„Forever“ eine Rock-Hymne, die zwischen herrlichen Melodien und
kraftvollen Riffs hin- und herpendelt, mit „Once Upon A Time“ ein Stück
mit leichten Progmetal-Einflüssen, „La La La La“ ein harte Nummer,
die mit Growls versehen ist und polkaartige Rhythmen einbaut, eine
wunderbare Version des Pophits „Bette Davis Eyes“, das hier an Härte
gewinnt, ein melancholisches und sehr melodisches „This War Is Not
Mine“ bis hin zu dunklen Gothic-Sounds in „It’s Time“. Silver
Dust haben mit „House 21“ ein abwechslungsreiches und sehr druckvolles
Album veröffentlicht, das aber ebenso zahlreiche Melodien enthält, die
fesseln. Und ihre Version von „Bette Davis Eyes“ verleiht dem Song
eine neue Note, die dem Song gut zu Gesicht steht. Stephan Schelle, Oktober 2018 |
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