Silver Dust – House 21
Fastball Music / Soulfood (2018)

(11 Stücke, 41:13 Minuten Spielzeit)

Die Band Silver Dust ist in unserem Nachbarland, der Schweiz, beheimatet. Das Quartett bestehend aus Lord Campbell (Gesang, Gitarre, Keyboards, Programmierung), Tiny Pistol (Gitarren), Kurghan (Bass) und Mr. Killjoy (Schlagzeug) bietet eine Mischung aus melodisch-klassischem Rock, Steam-Punk, Metal, Gothic, progressiven Einflüssen und einem Schuss Rock-Theater. Neben den zehn Eigenkompositionen findet sich noch eine Coverversion von „Bette Davis Eyes“, das in der Version von Kim Carnes in den 80’er Jahren ein Welthit war, auf dem Album. Bei diesem haben sie Mr. Lordi (Sänger der Band Lordi) als Gast gewinnen können. 


Das neueste, mittlerweile dritte Album der Schweizer Rockband Silver Dust, das den Namen „House 21“ trägt, ist am 05.10.2018 erschienen. Auf dem neuen Album manifestiert sich noch deutlicher der klare Stil der Band. Die Songs auf „House 21“ werden immer angetrieben von der klaren und charismatischen Stimme Lord Campbells, der als Frontmann und Sänger auch live seine Ausstrahlung zu entfalten vermag.

Das gut zweiminütige, einleitende „Libera Me“ beginnt mit Akkordeonsounds und weiblichen Chören, in die sich teils bombastische und sinfonische Elemente hinzufügen, was eine skurrile und leicht unheimliche Stimmung erzeugt und so eine passende Einleitung in das Album darstellt. Die tickende Uhr und der düstere Satz am Ende dieser „Ouvertüre“ ergänzen das gut. Das hat was von einem Soundtrack für eine Geistergeschichte. Dazu passt das Horror mäßige Cover sehr gut.

Mit „The Unknown Soldier“ kommt dann der erste Song, der kraftvoll mit druckvollen Riffs und einem stoischen aber treibenden Schlagzeugrhythmus aus den Boxen schallt. Gesanglich liegt Lord Campbell ein ums andere Mal in der Nähe von Metallica’s James Hetfield, ohne diesen aber zu kopieren. Und dieser stilistische Einwurf wird sich auf anderen Stücken des Albums noch fortsetzen. Lord Campbell sorgt dabei mit seiner eindringlichen Art für einen hohen Spannungsbogen.

Heavy Metal mäßig geht es dann im Titelstück zu. Mit einigen Kirmesmusik artigen Einwürfen wird die theatralische Form ihrer Musik aufgebaut. Das passt allerdings recht gut zu den harten Metalklängen. Es folgen mit „Forever“ eine Rock-Hymne, die zwischen herrlichen Melodien und kraftvollen Riffs hin- und herpendelt, mit „Once Upon A Time“ ein Stück mit leichten Progmetal-Einflüssen, „La La La La“ ein harte Nummer, die mit Growls versehen ist und polkaartige Rhythmen einbaut, eine wunderbare Version des Pophits „Bette Davis Eyes“, das hier an Härte gewinnt, ein melancholisches und sehr melodisches „This War Is Not Mine“ bis hin zu dunklen Gothic-Sounds in „It’s Time“.

Silver Dust haben mit „House 21“ ein abwechslungsreiches und sehr druckvolles Album veröffentlicht, das aber ebenso zahlreiche Melodien enthält, die fesseln. Und ihre Version von „Bette Davis Eyes“ verleiht dem Song eine neue Note, die dem Song gut zu Gesicht steht.

Stephan Schelle, Oktober 2018

   

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