Sia – Some People Have Real Problems

Sia – Some People Have Real Problems
Universal (2009)
(13 Stücke, 59:18 Minuten Spielzeit)

Unter dem Namen Sia bringt die aus Adelaide (Australien) stammende Sängerin Sia Kate Isobelle Furler ihre Musik heraus. Bekannt wurde sie durch den Song „Destiny“ der Band Zero 7. Auch war sie mit einem Song auf dem Soundtrack der sechsten Staffel der Fernsehserie „Six Feet Under“ vertreten. Mittlerweile stellt „Some People Have Real Problems“ ihr drittes Studioalbum dar.


Obwohl bereits in 2008 erschienen, wird das Album von Universal Ende Januar 2009 in Deutschland auf den Markt gebracht. Das Cover ziert die junge Sängerin mit Buntstiften in der Hand und einem bemalten Gesicht. Das sieht nach einer Kinderlieder-CD aus, ist es aber ganz und gar nicht. Auf dem Album finden sich 13 Popsongs, die mit verschiedenen Stilelementen vermischt sind.

Sia hat eine ausdrucksstarke Stimme, die sie bei den einzelnen Songs unterschiedlich einsetzt. Beim ersten Song „Little Black Sandals“ kommt mir ein Vergleich zu Joan Armatrading in den Sinn. Aber auch Ähnlichkeiten zu Nora Jones oder auch Nelly Furtado’s frühe Alben werden ihr zugeschrieben, was ich aber nicht sagen kann, da ich die Musik nicht kenne. Sia nur auf diese Stimmlagen zu reduzieren, kommt ihr jedoch nicht gerecht, denn sie hat noch viel mehr zu bieten.

Sia wandelt mal in Singer Songwriter-Manier wie in „Little Black Sandals“, dann präsentiert sie Popsongs mit einem rockigen Touch wie in „The Girl You Lost To Cocaine“ oder streckenweise in „Electric Bird“, bluesige Songs, die in einer verrauchten Baratmosphäre gut kommen wie „Lentil“ oder das Piano betonte „I Got To Sleep“ und dann platziert sie mittendrin mal eben einen etwas verspielten Song mit dem Titel „Playground“. Im Vordergrund stehen aber verträumte Balladen á la „Day Too Soon“ oder das unter die Haut gehende „You Have Been Loved“. Und mit einer großen Portion Soul in der Stimme singt sie schon fast gospelhaft „Death By Chocolate“.

Vom Cover sollte man sich nicht blenden lassen, denn in der Hülle dieses eher kindlich wirkenden Äußeren steckt eine Frau mit einer Powerstimme, die mit ihren sehr schönen Melodien auf ganzer Länge überzeugen kann. Sia ist ein Name, den man sich merken sollte, wenn man auf gut gemachte, manchmal etwas verträumt, melancholische  Popmusik mit Tiefgang steht. Ein Album das gefällt.

Stephan Schelle, Januar 2008

   

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