Serpentine Satelite – Mecanica Celeste

Serpentine Satelite – Mecanica Celeste
Rocket Recordings / Cargo Records (2010)
(6 Stücke, 43:32 Minuten Spielzeit)

Nach der 2008’er EP „Nothing To Say” legt die peruanische Band Serpentine Satelite mit „Mecanica Celeste“ nun den Nachfolger hin. Die sechs Stücke weisen Laufzeiten von 2:05 bis 11:16 auf. Wie schon beim Vorgänger bietet die Band auch beim neuen Output wieder eine Melange aus Space-, Psychedelic- und Krautrock. Darüber hinaus haben sie auch noch südamerikanisches Flair, das hier aber für Europäer ein wenig deplaziert wirkt, in ihren Sound eingebunden.


Doch zunächst geht es erst einmal recht spacig im mehr als neunminütigen Opener „Fobos“ los. Hier machen die Südamerikaner ihren Namen alle Ehre. Da blubbert es und sphärische Gitarrenläufe, untermalt von krautigem Schlagwerk, ziehen ihre weiten Bahnen. Das hat was von Hawkwind & Co. Während dieser spacige Beginn den Hörer ins All katapultiert, steuert die Band im zweiten Abschnitt in einen ekstatischen Part über, bei dem sich die Instrumente förmlich überschlagen.

Sehr perkussiv (das Schlagzeug steht zunächst im Vordergrund) mit spacigen Synthiesounds, so startet „Sangre de Grado“, das dann recht krautig, psychedelisch weitergeführt wird. Für meinen Geschmack geht es mir in diesem Stück eine Spur zu chaotisch zu. Das folgende Titelstück hat hypnotische Sounds zu bieten bei denen man wieder in die nächste Galaxie geschleudert wird. Wie einst Pink Floyd oder Hawkwind vernebeln einem diese teils flirrenden Klänge die Sinne. Bei dieser Musik braucht man keine Droge um abzuheben, sie allein genügt. Tolles Stück.

Der Track mit dem längsten Titel „ Imaginez Quel Bonheur Ce Sera de Voir Nos Chers Disparus Ressuscités!“ ist zugleich der mit 2:05 Minuten Spielzeit kürzeste des Albums. Hier kommen monotone Gesänge und Perkussion ins Spiel, die dem Track einen ethnischen Touch verleihen. Das war aber nur ein kurzes Zwischenspiel, denn in „Al Apaec“ lassen die Peruaner wieder die sägenden Gitarren auf den Hörer los. Das mit 11:16 Minuten längste Stück „Sendero“ beschließt dann die CD doch recht ungewöhnlich, denn hier kommen peruanische Gesänge gleich zu Beginn aus den Boxen. In diesem letzten Stück werden die verschiedensten Elemente bis hin zu metalartigen Gitarrenläufen miteinander verwoben. Und auch die Gesänge halten im letzten Teil wieder Einzug.

Mit dem neuen Werk „Mecanica Celeste“ führen Serpentina Satelite ihren retromäßigen Soundtrip in die Gefilde von Psychedelic, Spacerock und Krautrock fort. Allerdings hinterlässt die Scheibe gemischte Eindrücke bei mir. Vor allem die peruanischen Gesänge wirken auf mich etwas merkwürdig und störend. Am besten sind Serpentina Satelite wenn sie ihren psychedelischen Gitarren- und Synthieläufen freien Lauf lassen. Vor dem Kauf unbedingt in die Scheibe reinhören.

Stephan Schelle, Oktober 2010

   

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