Saris –
Ghosts Of Yesterday Saris ist eine Progressive Rockband aus Bochum. Die im Jahr 1981 von Derk Akkermann (Keyboard, Gitarre) gegründete Band veröffentlicht in 2017 mit „Ghosts Of Yesterday“ erst ihr viertes Album. Grund dafür ist, dass sich Saris 1993 auflösten und sich erst im Jahr 2006 reformierten. Neben Akkerman besteht die Band anno 2017 aus Lutz Günther (Bass, Backgroundgesang), Anja Günther (Lead- und Backgroundgesang), Henrik Wager (Lead- und Backgroundgesang) und Jens Beckmann (Schlagzeug, Percussion). |
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Bisher
kannte ich die Band nicht, daher noch einige Infos aus dem Pressetext: Saris
entwickelten sich in den 1980er Jahren zu einer gut gebuchten Liveband und
fanden ihren Stil in melodiösem, symphonischen Hardrock. Nach einer Pause
von vier Jahren und einer radikalen Umbesetzung wurde das Album „Dead
End Street“ (1993) veröffentlicht. Dieses Werk entfernte sich jedoch
von den härteren Elementen und verkaufte sich auch nur in Insiderkreisen.
Nach einer kurzen Tour lösten sich Saris, aufgrund privater Gründe auf. Mit
dem Album „Curse Of Time“ (2009), wurde der ursprüngliche Stil der
Band wieder aufgegriffen und Hardrock mit Prog-Rock-Elementen vermischt.
Weitere Umbesetzungen folgten. 2014 wurde dann das Album „Until We Have
Faces“ aufgenommen. Der für Saris typische Stil, ein Mix aus
symphonischen Hardrock und Progressive Rock, wurde fortgesetzt, jedoch mit
einem deutlichen Hang zum AOR, auf Kosten des Prog-Anteils. Dennoch
erhielt dieses Album, wie auch der Vorgänger, sehr gute Kritiken. Der
Nachfolger „Ghosts Of Yesterday“ ist das bisher aufwendigste Album der
Band und verlagert den Stil wieder ein wenig in Richtung Prog-Rock. Das
eröffnende „Masquerade“ macht schon deutlich, dass hier Progrock mit
Hardrock verknüpft wird. Dazu kommen auch einige Elemente, die an frühere
deutsche Rockbands (Krautrock) erinnern. Der Opener ist gut strukturiert
und geht mit seiner eingängigen Melodie sofort ins Ohr. Anja’s und
Henrik’s Gesang ergänzen sich dabei auf’s Beste. Derk sorgt dabei an
den Keyboards für den atmosphärischen und spielfreudigen Untergrund, während
der Rest der Band für Druck sorgt. Ein tolles erstes Markenzeichen, dass
Saris da an den Anfang gestellt haben. Symphonische
Klänge führen dann in den nächsten Song „Shadows Of War“ einen Stück,
das durch die Orgel ein wenig Uriah Heep-Feeling erzeugt und doch ganz
anders klingt. Es klingt vertraut und doch neu und frisch. Der Refrain
wird darüber hinaus mit mehrstimmigem Gesang verziert und es werden immer
wieder symphonische Parts eingestreut. Mit
11:14 Minuten Spielzeit ist „Twilight“ der Longtrack des Albums.
Dieses Stück ist von wunderbar hymnischen und symphonischen Passagen
durchzogen. Für mich ist dieser Track das Highlight des Albums, bei dem
so manches Solo auf die 70’er und 80’er Jahre zielt, ohne verstaubt zu
wirken. Das Gegenteil ist der Fall, denn der Track klingt monumental,
mitreißend und frisch. Die restlichen Songs stehen dem nur in geringer
Weise nach und sind qualitativ auf gleich hohem Niveau wie der Beginn. Die
deutsche Formation Saris legt mit „Ghosts Of Yesterday“ ein sehr gutes
Album vor, das Hardrock und Progressive-Rock aber durchaus auch einige
AOR-Elemente perfekt miteinander verbindet. Ich frage mich, warum mir
Saris bisher noch nicht über den Weg gelaufen sind. Naja, es ist nie zu
spät. „Ghosts Of Yesterday“ ist ein Album das ich sehr empfehlen
kann. Stephan Schelle, Mai 2017 |
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