Sanguine Hum – The Weight Of The World

Sanguine Hum – The Weight Of The World
Esoteric Antenna (2013)
(7 Stücke, 45:55 Minuten Spielzeit)

Sanguine Hum nennt sich eine Band aus Großbritannien, die das diesjährige Night Of The Prog-Festival auf der Loreley eröffnete. Das britische Quartett besteht aus Joff Winks (Gesang, Gitarre), Matt Barber (Keyboards), Brad Waissman (Bass) und Andrew Brooker (Schlagzeug) und hat in 2013 ihr neuestes Album „The Weight Of The World“ veröffentlicht. Neben einer „normalen“ CD erscheint das Album auch noch in einer Limited Edition die neben der CD auch eine DVD beinhaltet, auf der ein gut einstündiges „Making Of“ zu finden ist.


Die Songs auf dem Album „The Weight Of The World“ bewegen sich im Art-Progressiverock-Sektor. Vertrackt aber immer hoch melodisch sind die Stücke angelegt, was sich auch gleich im Opener „From The Ground Up“ zeigt. Sanft und verspielt zeigt sich der Opener der auch ansatzweise Ähnlichkeiten zu Bands wie Rush aufweist, ohne aber deren Härte zu erreichen, insofern ist der Vergleich ein wenig hinkend.

Druckvoller gehen sie dann im nächsten Stück „System For Solution“ zu Werke, was sich vor allem in den Gitarren zeigt. Joff’s Gesang wirkt hier ansatzweise wie der von Rush’s Geddy Lee, zeigt aber wesentlich weichere Züge. Zwischen Sanftheit und dynamischen Passagen wechseln die Vier dann immer wieder hin und her. Das klingt neu und unverbraucht und doch auf eine gewisse Art und Weise vertraut. Eine gewisse Komplexität bauen sie dann im Mittelteil ein.

„In Code“ ist eine sehr verträumte und doch verspielte Nummer, „Cognoscenti“ beginnt recht elektronisch wird dann aber recht komplex und mit kraftvollen Gitarrenriffs weitergeführt, während Joff bei „Day Of Release“ nur zu Matt’s Keyboardsounds singt. Auch hier kommen wieder Ähnlichkeiten zu Geddy Lee’s Gesangsstil auf. „Phosphor“ ist dann eine sanfte Pianoballade, die zum Ende hin recht jazzig wirkt.

Das Titelstück bildet dann mit seinen 14:52 Minuten den Kern des Albums. In dieses Stück haben Sanguine Hum alles hineingelegt, was ein guter Longtrack haben muss. Sehr abwechslungsreich stellt sich dieses atmosphärische Stück dar.

„The Weight Of The World“ ist - trotz der recht komplexen Struktur - ein sehr ansprechendes Art- bzw. Progressiverock-Album geworden. Das britische Quartett bietet herrliche Melodien und außergewöhnliche Sounds auf dem Album und hält es so hochgradig spannend. Dass die Songs auch live hervorragend funktionieren, davon konnten sich die Besucher beim diesjährigen Night Of The Prog-Festival überzeugen. Ein klasse Album.

Stephan Schelle, August 2013

   

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