Sameti – Hungry For Love

Sameti – Hungry For Love
Sireena Records / Broken Silence Distribution (1974 / 2010)
(10 Stücke, 41:04 Minuten Spielzeit)

Anfang Juni 2010 hebt Sireena Records wieder einen kleinen Schatz aus der Krautrock-Sparte. Sameti war das Projekt von Christian Thiele, der zu den Gründungsmitgliedern von Amon Düül II gehörte, die Band allerdings schon nach ihrem 70’er Album „Yeti“ verließ, um mit Sameti neue Wege zu gehen. Nach dem gleichnamigen Debüt im Jahr 1972 änderte sich das LineUp und 1974 folgte der zweite Streich von Sameti unter dem Titel „Hungry For Love“. Dieses Album erscheint nun am 07.06.2010 in remasterter Form.


Das neue LineUp sorgte auch für eine musikalische Neuausrichtung. Neben Sänger Christian Thiele alias Shrat bestand die Band nun aus Jörg Evers (Gitarre, Gesang), Bernd Weber (Gitarre, Gesang), Robby Heibl (Bass, Gesang) und Daniel Alumno (Schlagzeug). Diese Musiker waren keine unbekannten, hatten einige doch vorher schon in Bands wie Amon Düül II, 18 Karat Gold, Embryo oder Gila gespielt.

Aufgenommen wurde das energetische Album bei Conny Plank im Studio. Die Platte atmet den Rock’N’Roll, den Bands wie die Rolling Stones zu dieser Zeit präsentierten und vermischte dies auch mit einigen Elementen des Glamrock, ohne sich diesem jedoch anzubiedern. Das Album erscheint erstmals auf CD und wird somit vielen – wie auch mir - das erste Mal zu Gehör kommen.

Die fünfköpfige Band bietet auf den zehn Tracks einen erdigen, ehrlichen und druckvollen Rock, der des Öfteren an britische Bands erinnert. Im Song „Ain’t Got No Peace“ scheint eine Spur Punk schon in die Musik Einzug zu halten und bei „Save Me“ singt Shrat fast so dreckig wie es Marius Müller-Westernhagen ebenfalls in den 70’er vermochte. Wenn man es nicht genau wüsste, könnte man meinen er wäre hinter das Mikro getreten.

„Hungry For Love“ ist ein gutes Album, das jetzt erstmals das Licht des Lasers erblickt. Die Mischung aus Rock / Rock’N’Roll der Marke Rolling Stones und Glamrock machen aus dieser Produktion ein spannendes Album, das sich lohnt wieder entdeckt zu werden.

Stephan Schelle, Mai 2010

   

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