RPWL – plays Pink Floyd
Gentle Art Of Music (2015)
(7 Stücke, 72:05 Minuten Spielzeit)

Die Münchner Artrockband RPWL ist bekanntlich aus einer Pink Floyd-Coverband entstanden. Anno 2015 hat sich die Band entschlossen wieder einmal die Stücke ihrer Vorbilder live auf die Bühne zu bringen. In diesem Zusammenhang haben RPWL auch eine CD mit dem Titel „plays Pink Floyd“ herausgebracht. Diese CD erscheint in limitierter Auflage und wird hauptsächlich bei den Konzerten verkauft. Der Restbestand ist dann auch noch über die Bandeigene Internetseite zu erwerben.


Auf dem Album haben sich RPWL, das sind Yogi Lang (Gesang, Keyboards), Kalle Wallner (Gitarre), Marc Turiaux (Schlagzeug), Markus Jehle (Keyboards) und Werner Taus (Bass), vor allem den Frühwerken von Pink Floyd gewidmet. Neben der Single „Arnold Lane“ sind es vor allem Songs von den Alben „A Saucerful Of Secrets“, dem Soundtrack „More“, „Ummagumma“ und „Atom Heart Mother“, die auf das Album gefunden haben.

Die Songs sind alle live im Zeitraum 2010 bis 2015 mitgeschnitten worden. Bis auf den Song „Let There Be More Light“, der bereits auf der limitierten RPWL-CD „9“ herausgekommen ist, sind alle anderen Stücke bisher unveröffentlicht.

RPWL halten sich zwar an die Struktur der Originale, spielen sie aber in abgewandelter Form, was man beispielsweise im fünfminütigen „Arnold Lane“, mit der die CD beginnt, heraushört. In diesem Stück ist ein sehr schönes Keyboardsolo von Markus Jehle bzw. Yogi Lang (aufgrund fehlender Angaben auf der CD nicht zu erkennen) eingebaut. Eine tolle Version dieses Klassikers.

„The Embryo“ findet sich nicht auf einem offiziellen Pink Floyd-Album, sondern wurde lediglich bei Livekonzerten von Pink Floyd gespielt. RPWL haben diesen Schatz gehoben und ihn als Livemitschnitt in einer 17minütigen Fassung auf diese CD gebannt. Ein tolles Stück, das in dieser Form alle Dekaden Pink Floyds in sich zu vereinen scheint. Der Song wird von ausufernden Soli beseelt, die einfach nur Freude bereiten. Sowohl Gitarrist Kalle Wallner wie die beiden Keyboarder Yogi Lang und Markus Jehle bieten hier großes Kino.

Zur Abwechslung kommt dann mit „Green Is A Colour“ eine Nummer, die von Akustikgitarre, Piano und Gesang bestimmt wird, während Marc Turiaux den Grundrhythmus vorgibt. Dieses Stück klingt wie eine RPWL-Nummer. „Atom Heart Mother“ wird dann in einer fetten Version gespielt. Dem folgt das 19minütige „Fat Old Sun“. Auch in diesem Stück lässt sich verorten, wo die Wurzeln von RPWL liegen. Eine tolle Version dieses Stückes. Das Gitarrenlastige „The Narrow Way Part 3“ und das psychedelische „Let There Ber More Light“ beenden dann diese wunderbare CD.

Für Fans von Pink Floyd und RPWL ist diese CD gleichermaßen geeignet. Bei den Liveinterpretationen zeigt sich deutlich, wo die Wurzeln der Münchner liegen. Darüber hinaus werden die Stücke sehr gut von den fünf Musikern interpretiert. Ein tolles Album. Zugreifen so lange der Vorrat reicht, kann ich da nur sagen.

Stephan Schelle, Oktober 2015

   

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