RPWL – God
Has Failed Live & Personal Im Jahr 2000 erschien das Debütalbum der Münchner Art-/Progressive-Rockband RPWL unter dem Titel „God Has Failed“. RPWL, die sich nach den Anfangsbuchstaben der Hausnamen der Bandmitglieder benannte (R für Phil Paul Rissettio - Schlagzeug, P für Chris Postl - Bass, W für Karlheinz Wallner - Gitarren und L für Yogi Lang - Gesang und Keyboards), starteten allerdings als Pink Floyd Coverband. |
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Zum
Jubiläum des Debütalbums wollte das aktuelle LineUp (in den 20 Jahren
hat sich das Personalkarussell bereits mehrfach gedreht) bestehend aus
Yogi Lang (Gesang, Keyboards), Kalle Wallner (Gitarren, Backgroundgesang),
Markus Jehle (Keyboards) und Marc Turiaux (Schlagzeug) verstärkt um die Gäste
Frank Thumbach (Bass), Bine Heller (Backgroundgesang) und Caroline von Brünken
(Backgroundgesang) ihr Werk komplett live aufführen. Aufgrund der Covid
19-Maßnahmen war dies aber leider nicht möglich. Da die Band aber schon
zur Tourvorbereitung eingespielt war, hat sie kurzerhand das Ganze live im
Studio eingespielt und bringt dies am 30.04.2021 in verschiedenen Formaten
unter dem Titel „God Has Failed Live & Personal“ auf den Markt. Neben
der CD im Digipack wird es eine DoppelLP geben, die 180 Gramm schwer ist
und in vier verschiedenen Farbvariationen produziert wurde. Die
Vinylausgabe enthält darüber hinaus noch die beiden Pink Floyd
Coverversionen von „Cymbaline“ und „Fat Old Sun“, die 2000 / 2001
aufgenommen wurden. Gefilmt wurde der Auftritt ebenfalls, sodass auch eine
DVD und eine BluRay-Version herauskommen. RPWL
spielten die Songs ihres Debütalbums in der Originalreihenfolge,
beginnend mit dem herrlichen „Hole In The Sky“ dessen beide Parts -
entgegen der Originalfassung - einzeln aufgeführt und angewählt werden können.
Hier ist zwar noch deutlich die Nähe zu Bands der Marke Pink Floyd
erkennbar, aber auch schon eine eigene Handschrift herauszuhören. Unterstützt
wird die Band von den Gastsängerinnen Bine Heller und Caroline von Brünken,
die liebevoll Gilmour Girls genannt werden und für mehr Atmosphäre
sorgen wie zum Beispiel auch in „Who Do You Think We Are“. Das Album
strotzt nur so vor toller Melodien und atmosphärischen Songs. Während
im Original „Wait Five Years“ Yogi den Gesang zu Beginn etwas
verfremdet singt, hat in der Liverversion diesen ersten Part Caroline von
Brünken übernommen, was dem Stück noch mehr Atmosphäre
verleiht. Neben Pink Floyd artigen Sounds kommt aber auch eine Spur
Genesis-Feeling zu Steve Hackett-Zeiten im Stück „What I Need“ auf.
„In Your Dreams“ klingt dagegen wie aus dem „The Division
Bell“-Album von Pink Floyd entnommen, was vor allem an der verzerrten
Gitarre und dem Rhythmus liegt. Zwar
halten sich RPWL recht nah am Original, jedoch entwickelt diese
Liveaufnahme eine ganz besondere Dynamik und transformierte die Songs ins
Hier und Jetzt. Nach
dem Hören des Albums bin ich zum einen ein bisschen traurig, da das Album
leider nicht live vor Publikum gespielt werden konnte, zum anderen bin ich
aber auch dankbar, dass RPWL das Ganze im Studio aufgenommen haben und
somit die lange Durststrecke an Konzerten mit dieser Veröffentlichung den
Fans versüßen. Vor allem bin ich auch auf die BluRay gespannt, wenn man
die Band dann auch vor die Augen und die Ohren bekommt. Darüber hinaus
bietet die DVD/BluRay auch noch Diskussionsrunden der Original- sowie der
aktuellen Besetzung. RPWL zeigen mit dieser Produktion, wie zeitlos und
grandios bereits ihr Debütalbum war. Klanglich ist die Aufnahme wieder
auf hohem Niveau. Stephan Schelle, März 2021 Nachdem ich vor ein paar
Tagen die bestellte BluRay bekommen habe, möchte ich noch ergänzen, dass
diese ein absolutes Muss für jeden Art-/Progrockfan ist. Das Konzert ist
nicht nur in einer sehr schönen, intimen Atmosphäre aufgenommen worden,
auch der Klang im DTS Surroundsound ist von aller erster Güte und lässt
die Interpretation der Songs in einem noch helleren Licht erscheinen. Darüber hinaus sind die
drei Features (mit insgesamt fast 107 Minuten Spielzeit), in denen sowohl
die Ur-Besetzung wie auch das aktuelle LineUp zu Wort kommen, sehr
informativ und machen die Jungs noch sympathischer. Man erfährt so
Einiges zu den Entstehungsprozessen aus dem Mund der Beteiligten und zur
Entwicklung der Stücke von der derzeitigen Bandzusammenstellung. Gewürzt
wird das Ganze dann auch noch durch immer mal wieder eingestreute alte
Archivaufnahmen aus den Anfangstagen. Stephan Schelle,
Mai 2021
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