Richard Bargel – It’s Crap!

Richard Bargel – It’s Crap!
Meyer Records / Rough Trade (2014)
(12 Stücke, 50:26 Minuten Spielzeit)

Nach dem Abschied vom „Men In Blues“-Projekt mit Ex-BAP-Gitarrist Klaus „Major“ Heuser hat sich Richard Bargel neu aufgestellt und mit seiner Band DEAD SLOW STAMPEDE (Roger Schaffrath -Gitarre, Geert Roelofs -drums, Paul G. Ulrich -Kontrabass) zwölf großartige Song-Titel aufgenommen. Mit „IT’S CRAP!“ legt er eine selbstbewusste Produktion vor, die seine exponierte Stellung in der internationalen Musikszene als originärer Künstler mit hoher individueller Ausdruckskraft untermauert.


Ein exzellenter Songwriter ist er schon immer gewesen, doch auf dieser Scheibe entfalten seine Kompositionen noch mehr Sinnlichkeit, Atmosphäre und Magie als zuvor. Die Texte sind witzig, ironisch, bissig, manchmal absurd und letztendlich auch berührend - und: sie heben sich wohltuend von den Klischees gängiger Blues-Lyrik ab. Soweit der Pressetext.

Neben Richard Bargel, der singt und Dobro, Akustikgitarre und Banjo spielt, wirkten an der Produktion auch noch Roger Schaffrath (E-Gitarre, Mandoline), Paul G. Ulrich (Bass), Geert Roelofs (Schlagzeug, Percussion), Joachim Gellert (Tuba), Laurenz Gemmer (Piano) und Noel Stevens (Hammondorgel) mit.

Ein Dutzend Songs hat Richard Bargel auf seinem Album „It’s Crap“ eingespielt. Neben der von Roger Schaffrath gespielten E-Gitarre und Noel Stevens Hammondorgel-Einsatz finden sich hauptsächlich akustische Instrumente auf dem Album, was der Musik ihre ganze Natürlichkeit verleiht. Schon im eröffnenden Titelstück wähnt man sich in den Sümpfen des amerikanischen Westens. Neben zehn Eigenkompositionen finden sich mit „Little Children Blues“, einer Bearbeitung eines Folksongs und „Will Your House Be Blessed“ von John B. Spencer auch zwei Fremdtitel auf dem Album.

„Autumn Blues“ ist eine sehr intensive Ballade, die klanglich ganz hervorragend eingefangen wurde. Man kann förmlich die Luft knistern hören, so intensiv und transparent ist die Aufnahme gelungen. Tolle Nummer. Das trifft übrigens auch auf alle anderen Song zu. Es folgt mit „Slow Moving Woman“ eine Slowbluesnummer, die hypnotisch aus den Boxen kommt. Mit seiner tiefen Stimme bohrt sich Richard förmlich in die Gehirnwindungen des Hörers.

Es folgen weitere herrliche Bluesnummern, mal schnell und druckvoll wie „Devils Ba-Be-Que“ mit seinem stampfenden Rhythmus, der wie eine Dampflok nach vorne geht oder wieder eindringliche Balladen wie „Lady Of The Black Bamboo“, mal sanft und eindringlich.

Mit „It’s Crap!“ hat Richard Bargel ein klasse Bluesalbum aufgenommen, das vor allem auch durch seine klangliche Produktion zu bestechen weiß.

Stephan Schelle, Januar 2014

   

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