Remington Beach Club – My Trivial Pursuit Happiness

Remington Beach Club – My Trivial Pursuit Happiness
Meraklis Records / Gordeon Music Promotion (2009)
(10 Stücke, 38:07 Minuten Spielzeit)

Die Band Remington Beach Club ist bereits seit dem Jahr 2004 aktiv und bewegt sich musikalisch im Bereich des Indie-Punk’n’Roll. Diese Kombination scheint auf den ersten Blick recht merkwürdig, macht aber bei näherem Hinhören richtig Spaß. Das aus dem Raum Bremen stammende Quintett besteht aus J.R. Rip-Off (Schlagzeug), Michael Miraklis (Bass), Dr. Schmidtrock (Gesang), Pretty Gridschneider (Gitarre) und Vuk Voltage (Gitarre). Wie man unschwer erkennen kann, haben wir es hier mit recht humorvollen Jungs zu tun, die sich außergewöhnliche Künstlernamen verpasst haben.


Die Fünf konnten auf einer Tour durch Finnland und den norddeutschen Raum bereits im Jahr 2008 die Zuschauer für sich gewinnen und so ist es nicht verwunderlich, das sie nach ihrer EP „Welcome To …“ im November 2009 einen Longplayer folgen lassen. Auf dem nicht ganz 40minütigen Album „My Trivial Pursuit Happiness“ bieten sie dem Hörer zehn Stücke zwischen 1:37 und 6:12 Minuten Länge.

Remington Beach Club mischen auf ihrem Debüt die unterschiedlichsten Stilrichtungen zu ihrem eigenen Sound. Das Cover, das in die 50’er Jahre verweist ist dabei verwirrend, denn ihre Musik klingt frisch und dynamisch. Das beweist auch gleich der Opener „Call Of The Wild“, der sowohl elektronische Rhythmen, Rock’n’Roll, und Indie-Elemente enthält. Ein treibender Song der strikt nach vorn geht. Auch das folgende „I Already Can See…“ besticht durch eine eingehende Melodie und druckvollem Indie-Rock. Dabei spielt J. R. einen trockenen, aber treibenden Beat auf seinem Schlagzeug.

Während „Remington Beach“ Hardrock mäßig daher kommt, präsentiert das 1:37minütige „Paint Myself Into A Corner“ einen Garagenpunk, der streckenweise auch an The Who erinnert. Es folgen weitere Stücke, die Indie, Punk, Wave und viele weitere Stile miteinander vermischen, immer aber melodisch bleiben. Nach „Call Of The Wild“ ist mit „Bird Boy“ eine weitere Nummer auf dem Album, die ich mir sehr gut im Radio vorstellen kann. Hier klingt ein Hauch Bono (aber nur ganz sacht) in Schmidtrock’s Gesang durch. Das abschließende Titelstück beginnt mit Gitarren, die die Sonne über die Wüste treiben und zunächst Musik in bester Wüstenrockmanier bietet, die auch Ähnlichkeiten zu einer Downtemponummer von Wishbone Ash aufweist. Im weiteren Verlauf steigert sich das Stück aber zu einer echten tanzbaren Indierocknummer.

Mit „My Trivial Pursuit Happiness“ ist dem Remington Beach Club ein wirklich gelungener Erstling geglückt. Rhythmische und melodische Indierocknummern, die einfach Spaß machen, das bieten die fünf Bremer auf ihrem Silberling. Ein antesten der Scheibe lohnt sich allemal.

Stephan Schelle, November 2009

   

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