Quantum Fantay - Ugisiunsi

Quantum Fantay - Ugisiunsi
Pete's Mushroomland (2007)
(8 Stücke, 56:21 Minuten Spielzeit)

Quantum Fantay haben mit „Ugisiunsi“ ihre zweite CD veröffentlicht und vermutlich wird sie, ob des desaströsen Bekanntheitsgrades der Belgier, nicht unbedingt die Top 10 stürmen. Was eigentlich schade ist, denn die Band hätte wirklich mehr Aufmerksamkeit verdient. Die Musik ist eine Mischung aus Space-, Psychedelic- und Elektronik-Rock, welche oft mit dem Sound von Ozric Tentacles verglichen wird. Der Vergleich ist nicht verkehrt, kann sicher auch genannt werden, ohne dass die Mitglieder beim Lesen sich verärgert abwenden müssen, dankt doch Pete Mush, seines Zeichens Kopf der Band, im Inlet ausdrücklich auch jenen, wird aber der Darbietung nicht ganz gerecht.


Dass einem Ozric Tentacles sofort einfallen, liegt sicher auch daran, dass es in dieser Richtung nicht viel Gruppen gibt, jedenfalls nicht mit deren Bekanntheitsgrad. Wenn man schon eine Beschreibung mittels anderer medialer Veröffentlichungen geben möchte, könnte die Vorstellung helfen, dass sich Quantum Fantay auf dem Weg zwischen „White Eagle“ von Tangerine Dream und „Jurassic Shift“ der Tentacles befinden. Die Songs haben trotz mancher Verspieltheit einen straffen Aufbau und klare rhythmische Strukturen, die den Hörer zum Entspannen und Träumen einladen, ein Gerüst, an dem sich der in Trance versetzte Geist entlang hangeln kann, ohne auf allzu erschreckende, unvorhersehbare Ereignisse zu stoßen, die ihn abstürzen lassen bzw. wachrütteln könnten.

Die dominierenden, in etwa gleichberechtigten Melodie-Instrumente auf der CD sind Flöte und Synthesizer. Damit es nicht zu abgehoben und milchig klingt, sorgt Srdjan Vucic für die Bodenhaftung mit einem erdigen Gitarrensound. Da auch eine unbekannte Band keine Black-Box, sondern ein Gebilde aus mehreren menschlichen Mitgliedern ist, stelle ich sie hier einmal vor:

Quantum Fantay sind: Wouter De Geest (Bass), Gino Verhaegen (Schlagzeug), Karel Slabbaert (Flöte), Srdjan Vucic (Gitarren), Jolien De Maesschalck (Stimme auf dem Titelstück) und Pieter (Pete Mush) Van den Broeck (Synthesizer und Vocoder). Letzterer hat auch alle Songs geschrieben, aufgenommen und abgemischt in Pete's Mushroomland. Angesichts Pete's Aktivitäten könnte man fast von einer One-Man-Show sprechen. Allerdings wird man schnell eines Besseren belehrt, wenn man die Band live gehört hat. Karels Flöte und Srdjans tragen erheblich zum natürlichen und dynamischen Sound auf der Bühne bei, der einen wohltuenden, interessanten Kontrast zu Pete's Synthesizer-Klängen darstellt. Möge Quantum Fantay noch viele Alben produzieren.

Anspieltipps: „Ugisiunsi“ und „Autumn Landscapes“.

Holger Fischer, Januar 2008

   

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