Pymlico – Meeting Point
Apollon Records (2016)
(8 Stücke, 42:11 Minuten Spielzeit)

Zwei Jahre nach dem Album „Guiding Light“ erscheint das mittlerweile vierte Album von Pymlico. Anfangs noch als Soloprojekt des norwegischen Multiinstrumentalisten Arild Brøter, das dieser mit einigen Gastmusikern realisierte, hat sich Pymlico vor allem durch Liveauftritte zu einer richtigen Band entwickelt. Auch hat Brøter für sein Projekt mit Apollon Records ein neues Label gefunden. Neben der CD-Version wird es das Album auch auf Vinyl geben.


Aufgrund der positiven Resonanz auf die bisherigen Alben und der Nachfrage diese auch live aufzuführen, versammelte Brøter einige Musiker, um sich und stellte ein LineUp zusammen, mit dem er einige Auftritte absolvierte, wie zum Beispiel beim Artrock In The Park-Festival im schwedischen Lidköping oder als Supportact für die italienische Band The Watch.

Im Dezember 2014 nahm die Formation dann drei ältere Stücke live im Studio auf und ergänzte diese um einen neuen Track. Veröffentlicht wurde dies auf der 2015’er EP „Studio Live EP“. Im Januar 2015 begann die Band dann die Arbeit am neuen Album. Im Oktober 2016 wurde die CD „Meeting Point“ dann weltweit veröffentlicht. Anfang Januar 2017 erreichte mich dann das Rezensionsexemplar.

Die Band hat das Album in der Besetzung Arild Brøter (Schlagzeug, Keyboards), Øyvind Brøter (Keyboards), Axel Toreg Reite (Bass), Stephan Hvinden (Gitarre) und Marie Færevaag (Saxophon, Keyboards) eingespielt.

Das neue Album von Pymlico wirkt noch frischer als seine Vorgänger, was sicherlich auch an der neuen Bandausrichtung liegen mag. Der dargebotene Crossover aus den verschiedensten Musikrichtungen macht richtig Spaß. Dabei atmen die einzelnen Stücke eine Menge Jazzrock verbunden mit Elementen aus Progressiverock, Hardrock und gar Pop. Sie bieten den perfekten Soundtrack für’s Kopfkino.

Rhythmisch beginnt der Opener „Crab Key“. Nach wenigen Momenten kommt dann das Saxophon von Marie zum Einsatz, das zunächst ein jazziges Flair verbreitet. Darauf folgt dann ein rockiger Part, der in Richtung Progrock schielt. Eine perfekte Kombination, die sehr melodisch aus den Boxen schallt. Hier zeigt sich die klare Ausrichtung der Band, die sich auf den weiteren Stücken fortsetzt.

Eine Spur Funk kommt dann in „Second Rate Punk“, das so gar nichts mit Punkmusik zu tun hat, hinzu. Jazzrock mit wunderbaren Soli und dieser leicht funkigen Gitarre sind der Kern des Stückes. Das durch eine wunderschöne, verträumte Melodie bestimmte „Broken Glass“ schließt sich dem an. Das sind drei Beispiele für diese wunderbare Melange aus den verschiedenen Musikstilen, die Pymlico traumwandlerisch auf ihrem neuen Album gelingt. Mit „Meeting Point“ haben sie einen weiteren Schritt nach vorn gemacht. Sehr empfehlenswert.

Stephan Schelle, Januar 2017

   

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