Ptolemea - Maze
FinestNoise Releases / CD Baby (2020)

(6 Stücke, 26:35 Minuten Spielzeit)

Nach dem Debütalbum „Tome 1“ der Band Ptolemea, erscheint im April 2020 eine EP mit dem Titel „Maze“. Ptolemea ist das Bandprojekt der in Luxemburg geborenen und beheimateten Sängerin und Gitarristin Priscila Da Costa. Sie hat portugiesische Wurzeln und bezeichnet ihre Musik als Post-Grunge. Seit dem Debütalbum hat es einige Umbesetzungen in der Band gegeben und so ist nur noch Christoph Reitz (E-Violine) von der letztjährigen Besetzung übrig geblieben. Neu dabei sind Martin Schommer (Schlagzeug), Yves Oek (Bass) und Remo Cavallini (Gitarre).


Mit der Veröffentlichung der zweiten EP mit dem Titel „Maze“, beginnt für Ptolemea nun ein neues Kapitel mit welcher die Band nicht nur ihre inneren Stürme enthüllt, sondern auch Songs performt, die den Zuhörer in eine intime, universelle Realität entführen. Ptolemeas alternativer Rock-Musikstil ist melodisch und zeichnet sich durch die sehr dynamische Rhythmus-Sektion mit Martin Schommer am Schlagzeug und Yves Oek am Bass aus.

Sechs Songs sind auf der EP enthalten, deren Laufzeiten zwischen 2:08 und 6:25 Minuten liegen. Los geht es mit dem längsten Stück „I Wish I Could“. Ein einfaches Gitarrenriff, das an die 70’er erinnert, startet in den Song. Nach etwa einer halben Minute kommt dann Priscila’s ausdrucksstarke Gesangsstimme ins Spiel und wird durch akzentuiert gesetzte Violineneinsätze, die den Spannungsaufbau erhöhen, unterstützt. So langsam kommen dann auch nach und nach die anderen Instrumente hinzu und es entwickelt sich ein starker Rocksong mit Popappeal. Die Violine bereichert das Midtempostück im weiteren Verlauf durch einen leichten Folkanstrich. Zum Ende hin wird die Dynamik immer höher.

Es folgt das 3:46minütige Titelstück, das von Beginn an rockt. Priscila’s Stimme bekommt durch einen markanten Basslauf in den Strophen dabei noch mehr Gewicht. Diese Passagen wechseln sich mit druckvollen ab. Das fesselt schnell. „Would Just Someone Understand“ bietet eine eingängige Melodie und zeigt sich von einer sehr radiotauglichen Seite. Der Song setzt sich schnell in den Gehörgängen fest.

Atmosphärisch geht es dann in dem kurzen zweiminütigen „Isolated“ zu. Die Melodie und Priscila’s Gesang haben hier etwas, das mich an Gothrock der 80’er denken lässt. Der Song ist sehr reduziert und bietet außer Gesang nur E-Gitarre.

Das mit schweren Gitarrenriffs ausgestattete Downtempostück „Run“ (hier sorgt die Violine auch wieder für den besonderen Spannungsbogen) und das herrliche „Time Has Come“ vervollständigen dann die EP:

Auch auf der EP „Maze“ bleibt sich die aus Luxemburg stammende Priscila Da Costa – mit ihrer Band Ptolemea - ihrem bisherigen Stil treu und macht, was ihr so sehr am Herzen liegt: Rock, der eine stimmliche Charakterperformance bietet. Eine sehr schöne EP die vor allem durch Priscila’s Stimme geprägt ist und durch tolle Soli und akzentuierte Instrumentierung besticht.

Stephan Schelle, Mai 2020

   

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