Poor Genetic
Material - Elsewhere Die deutsche Band Poor Genetic Material veröffentlicht am 15.09.2023 mit „Elsewhere“ den Nachfolger ihres 2020’er Werkes „Here Now“. Allerdings wurde das neue Album nicht in Komplettbesetzung, sondern von einem Kern-LineUp eingespielt. Die Triobesetzung besteht aus Sänger Phil Griffiths, Gitarrist Stefan Glomb und Keyboarder Philipp Jaehne, die die Bandpausen genutzt haben um Stücke zu schrieben und aufzunehmen. Das Ergebnis ist nun auf „Elsewhere“ zu hören. Ein Album der kompletten Band wird es dann wohl 2024 geben. |
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Im
Pressetext ist zu lesen: „Elsewhere“
mag auf das erste Hören etwas anders klingen als das, was man von der
Band gewohnt ist, vielleicht ein wenig leichter zugänglich, in jedem Fall
spontaner eingespielt. Schnell aber merkt man, dass all die Elemente aus
Poor Genetic Materials unverwechselbarem Klangkosmos das sind. Inhaltlich
schafft „Elsewhere“ eine Verbindung zwischen Themen der beiden letzten
Alben: Verlust und Gebunden-Sein an den Moment. Auch
wenn der prägende Sound von Pia Darmstaedters Flöte fehlt, so finden
sich doch die entscheidenden Elemente - wenn auch in etwas abgespeckter
Form - von Poor Genetic Material in den einzelnen Songs wieder. Aus meiner
Sicht stellt das Album damit mehr als eine Notlösung zwischen zwei Alben
dar. Es
beginnt mit dem 4:56minütigen Stück „The Colour Of Happiness“, das
mit Piano und trockenem Schlagzeug beginnt. Sobald dann aber Gitarre und
Bass sowie der eindringliche Gesang von Phil einsetzen, kommt eine
wohlige/melancholische Stimmung auf, die alles andere als Wehmut verströmt.
Ein wunderbar atmosphärischer Song. Das
Highlight kommt dann mit dem 15:21minütigen Titeltrack „Elsewhere“.
Sanft und mit akzentuiertem Gitarrenspiel führt das Trio in diesen
Longtrack hinein. Phils Stimme umschmeichelt dabei phasenweise die Gehörgänge.
Der Track ist durchzogen von wunderbaren, ausufernden
Instrumentalpassagen. Sehr
gut arrangiert ist auch das 5:36minütige „The Star“, das zunächst
auch recht atmosphärisch beginnt und dann nach etwas mehr als einer
Minute in einen druckvolleren, rockigen Part wechselt bei dem vor allem
auch die Arbeit an den „Schlagfellen“ und an den „dicken Saiten“
hervorstechen. Recht proggig zeigt sich dann das ebenfalls 5:36minütige
„Take-Off“, das in den Instrumentalpassagen Glanzpunkte setzt. Die
restlichen Songs „Comfort And Pain“, „Pages Turning“ und das
abschließende, 7:10minütige, abwechslungsreiche „Stargazing“
schlagen in die gleiche qualitative Kerbe. Obwohl
„Elsewehre“ die Pause zwischen zwei Regulären Alben der Band Poor
Genetic Material verkürzen soll und nur in Trio-Formation eingespielt
wurde, so ist das alles andere als ein Zwischenspiel. Qualitativ fügt
sich das Album perfekt in das Oeuvre der Band ein und macht Appetit auf
das nächste Werk. Stephan Schelle, September 2023 |
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